Es läuft nicht mehr rund auf der Höllentalbahn! Einst drei Dostos minimal- jetzt kleine Grinsekatze
· 01.03.2024 · 18:45:02 ··· ··· Friday ·· 5 (5)
ecpaganini Hallo liebe Eisenbahnfreunde und Besucher,
herzlich willkommen auf meinem Kanal!
Auf der Höllentalbahn läuft es nicht mehr rund, seitdem die Strecke ins Netz der Breisgau S-Bahn integriert wurde. Im Dezember 2019 wurde das neue Netz eröffnet, damit waren durchgehende Fahrten aus dem Breisgau S-Bahnnetz bis nach Donaueschingen möglich- die "Hintere Höllentalbahn" Neustadt (Schwarzwald) - Donaueschingen war elektrifiziert worden.
Doch seit der Inbetriebnahme des neuen Netzes läuft es nicht rund.
Einst verkehrten die Doppelstockzüge mit einem Minimalangebot von drei Wagen mit den Loks der Baureihen 143 oder 146.
Durch den Fahrzeugmangel ist man nun soweit, dass der Pendelverkehr Titisee - Seebrugg auf der Dreiseenbahn auf Busverkehr umgestellt werden muss. Bislang konnte man meist alle Umläufe fahren, aber nur in Minimalbesetzung, statt zweier gekuppelter Triebzüge fährt dann nur einer, öfters sogar nur eine Dreiteiler-"Grinsekatze".
Die Triebzüge der Baureihe 1440 wurden in Drei- und Vierteiler-Variante beschafft. Die DB suchte sich die Triebfahrzeuge aus, die "Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg AöR" beschaffte die Züge und stellt sie der DB zur Verfügung. Die DB hatte nicht viel Auswahlmöglichkeiten, denn es mussten steilstreckentaugliche Fahrzeuge sein.
Eigentlich sollten die Züge auf der Höllentalbahn halbstündlich verkehren mit Flügelung bzw. Zusammenführung der Garnituren in Titisee nach und von Seebrugg. Dies wäre gegenüber dem Fahrplan zuvor eine deutliche Steigerung des Grundtaktes gewesen, denn bis Dezember 2019 verkehrten die Züge stündlich von Freiburg im Breisgau nach Seebrugg und nach Neustadt (Schwarzwald) mit 30 Minuten Versatz. Bis Titisee bestand also ein halbstündliches Angebot.
Das Kuppeln und Vereinigen der neuen Züge in Titisee klappte aber nicht in der ursprünglich geplanten Aufenthaltszeit, so dass schnell ein Ersatzkonzept her musste. Die Züge fahren nun von Breisach/Endingen über Freiburg nach Neustadt (Schwarzwald)/ Villingen durchgehend. In Titisee muss man nach Seebrugg umsteigen. Wie oben bereits erwähnt, muss hier bald auf die "Gummibahn" umgestiegen werden.
Die Probleme liegen tief, einfache Schuldzuweisungen sind hier fehl am Platz: die DB wartet ihren Fahrzeugpark selbst, die Zahl der Triebzüge wurde auf das Netz ausgelegt inklusive Reserven. Zahlreiche "Grinsekatzen" mussten aber abgestellt werden, weil die Ersatzteile von Alstom wochenlang brauchen, bis sie endlich eintreffen und eingebaut werden können.
Die DB würde gerne Ersatzfahrzeuge fahren lassen (es wurden bsp. 440 aka "Mops" getestet für den Abschnitt Titisee - Seebrugg), besteht aber darauf, dann keine Pönalen leisten zu müssen. Diese Pönalen sind Strafzahlungen, die beim Einsatz von nicht vertragsgemäßen Fahrzeugen oder bsp. geringerer Kapazität fällig werden. Die DB bekommt für ihre Leistungen weniger Geld. Die NVBW würde den Ersatzfahrzeugen zustimmen, aber belegt den Einsatz mit Pönalen. Beim derzeitigen Wartungsstau mit Warten auf Ersatzteile (denkt mal an die Doppelstockwagen der Schwarzwaldbahn) bringt ein Heranschaffen von Alternativfahrzeugen für die Höllentalbahn (bsp. 146 und Dostos) wenig, denn diese würden den Einsatz wieder auf Freiburg - Neustadt (Schwarzwald) bzw. Seebrugg beschränken, fraglich ist auch, ob die Werkstatt mit zusätzlichen Fahrzeugen anderer Baureihen klar kommt- hier ist die FIBA Ulm ein gutes Beispiel. Immer mehr Reservefahrzeuge wurden heran geschafft mit dem Ergebnis, dass die dann defekt vor der Werkstatt stehen, weil nicht schnell genug repariert werden kann.
Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.
Im Vergleichsvideo zwischen Hinterzarten und Titisee seht ihr das "Vorher-Nachher" Angebot. Die Doppelstockzüge fuhren bis Ende 2019, dann kamen die 1440 "Grinsekatzen".
Liebe Grüße euer Torsten
03122016/21022024
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