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VW ID. Buzz: Der erste Elektro-Bulli – mit zwei Haken

· 22.06.2023 · 14:45:01 ··· ··· Thursday ·· 4 (4) FOCUS Online
#vw #auto #buzz

Stylische SUV mit E-Antrieb gibt es viele, große Familienkutschen kaum. Der VW ID Buzz kombiniert erstmals klassische Bulli-Tugenden mit Strom. Leider enttäuscht der Bus in einem wichtigen Punkt.

Die SUV-Flut im Elektro-Segment ebbt nicht ab. Schick sehen sie aus, all die Stromer, aber die meisten haben ein Problem: Für Familien eignen sie sich nicht. Die einzigen ernsthaft familientauglichen E-Fahrzeuge kommen derzeit von Skoda (Enyaq), BMW (iX), Audi (e-tron), Mercedes (EQV) und Tesla (Model X, mit Einschränkungen Model Y).

Doch erst mit dem elektrischen Bulli wird die Emobilität in ein neues Level der Familientauglichkeit katapultiert, vor allem wenn drei oder mehr Kinder transportiert werden müssen. Denn der Bulli, nach wie vor vor allem mit Dieselmotor beliebt, ist seit Jahrzehnten das Symbol für den vielleicht besten Familien-Laster, den man kaufen kann. Will VW wirklich rein elektrisch werden, muss es auch einen voll alltagstauglichen E-Bulli geben.

Auch für Taxi- und Shuttle-Dienste wird der Buzz, den es als Fünfsitzer oder Siebensitzer (Buzz XL) gibt, interessant. Weitere Varianten sind in Planung, etwa die GTX-Version mit mehr Power und Allradantrieb, die Cargo-Version als reiner Transporter und vieles mehr.

Sogar die ersten Tuner wie Irmscher haben sich schon den Buzz vorgeknöpft und die Optik verschärft. Doch besteht der Buzz auch den harten Alltag einer Familienkutsche? FOCUS online hat es ausprobiert und die Stärken und Schwächen des Stromers entdeckt.

Getestet haben wir den 4,7 Meter langen Fünfsitzer-Bulli. Für eine Familie mit drei Kindern reicht das locker aus - wobei die erste Ernüchterung ist, dass man auf der Rückbank des Bulli keine drei größeren Kindersitze nebeneinander unterbringen kann. Ein Kind muss also auf den Beifahrersitz, wobei dort die Isofix-Befestigungen für den Kindersitz fehlen. Immerhin: Papa oder Mama können im Fond ziemlich bequem in der Mitte sitzen. Denn die Kniefreiheit - auch dank der verschiebbaren Rücksitze - sowie die Kopffreiheit sind absolut top.

Lebensraum satt gibt es im Cockpit des Buzz. Der platzsparende E-Antrieb - kein Motorraum vorn, kein Kardanwellen-Tunnel - lässt viel Fußraum. Die Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen kann man komplett ausbauen, dann fällt der Wechsel von den Vorder- zu den Rücksitzen leicht. Ablagen gibt es reichlich. Die Schiebetüren funktionieren elektrisch. Sicherheits-Feature: Falls mal etwas (oder jemand) während des Schließens dazwischenklemmt, fährt die Tür sofort wieder zurück.

Ein kleiner Monitor beherbergt die rein digitalen Instrumente, ein größere Zentralmonitor die Navigation und weitere Funktionen. Im Vergleich zu manchem Konkurrenz-Modell sind die Monitore eher klein. Was dem Buzz zudem fehlt, ist ein Head-Up-Display. Negativ bei der Bedienung: Die berührungssensitiven Tasten funktionieren nicht immer, allein das Verstellen der Lautstärke wird so manchmal zur Geduldsprobe. Mängel hat auch die Sprachsteuerung des ID Buzz.

Der Buzz hat Heckantrieb (Allrad kommt erst mit der Sportversion GTX an Bord). 150 kW / 204 PS und rund 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind Werte, die für ein Elektrofahrzeug eher mau ist, beim Bulli allerdings kann man damit leben. Wer mehr will, hat ja die GTX-Version und für den entspannten Familientrip reicht die Power durchaus. Auch beim Überholen enttäuscht das schwere Gefährt nicht. Dafür beim Maximaltempo: Bei Tacho 145 wird abgeregelt. Etwas mehr hätte es schon sein dürfen bei einem Reisewagen.

Obwohl der Bulli einen fast 80 Kilowattstunden großen Akku hat, enttäuscht er beim Verbrauch und der Reichweite - weniger als 20 kWh auf 100 km sind bei dem hohen Van mit der großen Stinfläche kaum drin. In der Praxis schwankt daher die Reichweite zwischen rund 280 km (Autobahn-Fahrt bei 130 km/h) bis maximal 400 km. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. VW braucht dringend bessere Batterien und effizientere Antriebstechnik.

Als Familienauto XXL hat uns der ID Buzz weitgehend überzeugt. Der Platz stimmt, der Komfort ebenfalls und ein Sympathieträger ist der zweifarbige Bulli mit seinem Hab-mich-Lieb-Gesicht in jedem Fall. Selten gab es so viele neugierige und fast immer positive Reaktionen auf einen Testwagen. Die manchmal beim Buzz bemängelte Variabilität bei den Sitzen etc. hat uns im Alltag nicht gestört. Aber VW wird sicher noch einen elektrischen „Multivan“ nachlegen, der dann mehr Aus- und Umbau-Ansprüche befriedigt.
An der Antriebstechnik und vor allem der Reichweite muss VW noch arbeiten und der Preis ist für eine Familienkutsche einfach happig. Immerhin: Auch der normale Bulli mit Diesel- oder neuerdings auch Hybridantrieb an Bord war ja schon immer ein teures Vergnügen. Ob der ID Buzz den legendären Verbrenner-Bulli nun vom Thron verdrängen kann, bleibt abzuwarten. Doch er ist das angenehmste und Familien-freundlichste Auto mit E-Antrieb, das wir bislang getestet haben.


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