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Kleine Kanzel 06.03.2022

· 06.03.2022 · 13:41:20 ··· Sonntag ⭐ 0 🎬 0 📺 Zoar Diakonie
Kleine Kanzel in der „Corona-Zeit“

Liebe Leserin, lieber Leser,

Der Name des Sonntags „Invokavit“ kommt vom Wochenpsalm 91, Vers 15:

Gott spricht:
Er ruft mich an (=Invokavit),
darum will ich ihn erhören.

Es gibt Zeiten, da hört man immer wieder Sätze wie: „Da kann man nur noch hoffen!“ Oder: „Da kann man nur noch beten!“
Das sind Zeiten wie jetzt: Die Schreckensnachrichten vom Krieg in der Ukraine stürzen viele Menschen in Angst. Auch Wut und Hass gegenüber den Aggressoren wachsen. Die Not der Kriegsopfer macht sprachlos. Dazu kommt das Gefühl: „Ich kann nichts tun, ich bin der Willkür eines fernen Herrschers ausgeliefert!“

Dann bilden wir Sätze, die beginnen mit: „Da kann man nur noch …“ Ja, was kann man denn noch? Spenden! Flüchtlingen Wohnraum anbieten! Auf die demokratisch gewählten Politiker vertrauen!? Waffen liefern? Aufrüsten?

Eine Welt, die sprachlos, ratlos macht. „Die Welt hält den Atem an.“ Und wir mit ihr.

Immer wieder muss ich mich dieser Tage an ein sehr kurzes „Gespräch“ an der Außenwand des Bonner Münsters erinnern, an dem ich Anfang der 1990er Jahre mit dem Fahrrad vorbeifuhr. Es war mein täglicher Weg zur Uni. Eines Morgens stand an der Kirchenwand mit Sprühschrift: „Beten hilft nicht!“ Der Kontrast faszinierte mich: Da war das Haus des Gebetes, die Kirche. Und da war ein Protest gegen das Beten an der Außenseite. Dieser Protest wollte wohl sagen: „Tut lieber etwas, statt immer nur zu beten.“ Ich hielt damals mein Fahrrad an, drehte um, holte meinen Fotoapparat und fotografierte: „Beten hilft nicht!“

Am nächsten Morgen fuhr ich wieder meine Strecke und entdeckte eine Veränderung: Hinter dem „Beten hilft nicht!“ stand jetzt in großen Druckbuchstaben: „DOCH!“

Dies war wohl das kürzeste Gespräch zum Thema Beten aller Zeiten. Es war kein wirkliches Gespräch. Eher ein Austausch von Meinungen. Der eine hält es für Unfug und Zeitverschwendung, der andere möchte dies nicht unwidersprochen lassen.
Es ist klar: Wir Christen stehen bei dem „Doch!“ Die Situation scheint so zu sein, dass wir „nur noch“ beten können. Warum eigentlich „nur noch“? Als wäre das Beten keine richtige Tat. Als wäre das Beten ein Sprechen in den Wind. Als hätte Beten keine Macht.

Gott spricht:
Er ruft mich an,
darum will ich ihn erhören.

Der Psalm 91 ist ein mächtiges Plädoyer für das Beten, das intensive Anrufen Gottes in persönlicher und fremder Not.

Ich möchte darum den Psalm 91 als unser Wochengebet hier einfügen:

Psalm 91(Neue Genfer Übersetzung)

Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, darf bleiben im Schatten des Allmächtigen. Darum sage ich zum HERRN: »Du bist meine Zuflucht und meine sichere Festung, du bist mein Gott, auf den ich vertraue.« Ja, er rettet dich wie einen Vogel aus dem Netz des Vogelfängers, er bewahrt dich vor der tödlichen Pest. Er deckt dich schützend mit seinen Schwingen, unter seinen Flügeln findest du Geborgenheit. Seine Treue gibt dir Deckung, sie ist dein Schild, der dich schützt. Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht oder vor den Pfeilen, die am Tag abgeschossen werden, nicht vor der Pest, die im Finstern umgeht, nicht vor der Seuche, die mitten am Tag wütet. Selbst wenn Tausend neben dir fallen, gar Zehntausend zu deiner Rechten – dich trifft es nicht! Aber anschauen wirst du es mit eigenen Augen, du wirst sehen, wie die Feinde Gottes ihre gerechte Strafe bekommen. Denn du hast gesagt: »Der HERR ist meine Zuflucht!« Den Höchsten hast du zum Schutz dir erwählt. So wird dir kein Unglück zustoßen, und kein Schicksalsschlag wird dich in deinem Zuhause treffen. Denn er hat für dich seine Engel entsandt und ihnen befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie werden dich auf Händen tragen, damit du mit deinem Fuß nicht an einen Stein stößt. Über Löwen und Ottern wirst du hinwegschreiten, starke junge Löwen und Schlangen wirst du zu Boden treten. So sagt nun der HERR: »Weil er mit ganzer Liebe an mir hängt, will ich ihn befreien; ich hole ihn heraus aus der Gefahr, denn er kennt meinen Namen. Wenn er zu mir ruft, werde ich ihm antworten. In Zeiten der Not stehe ich ihm bei, ja, ich reiße ihn heraus und bringe ihn zu Ehren. Ich schenke ihm ein erfülltes und langes Leben und zeige ihm, wie ich Rettung schaffe.«

Gemeinsam beten wir:
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.


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