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Kleine Kanzel 13.02.2022 🔎🔍

🎞️ · 13.02.2022 · 14:27:23 ··· Sonntag ⭐ 0 🎬 0 📺Zoar Diakonie
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Kleine Kanzel in der „Corona-Zeit“

Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.
Daniel 9,18b

Liebe Leserin, lieber Leser,
dieser Bibelvers, der der Wochenspruch dieser Woche ist, gehört zu einer Geschichte aus dem Buch Daniel im Alten Testament. Daniel, ein Prophet, betet für sich und sein Volk. Dieses lange Gebet ist ein ehrliches Eingeständnis der eigenen Gottlosigkeit.
Die Gottlosigkeit besteht für Daniel noch nicht einmal so sehr in schlimmen Untaten. Die Gottlosigkeit besteht darin, dass er und sein Volk ihren Gott vergessen haben. Durch ihre Gottvergessenheit ist alles in eine Schieflage geraten.
Jemand sagte mal: „Zuerst kommt die Entchristlichung, dann kommt die Entkirchlichung, dann kommt die Entmenschlichung.“ Auf diese schiefe Bahn scheint Daniel mit seinem Volk geraten zu sein. Man ist schon fast am Tiefpunkt angelangt. Ist noch Zeit, für eine Wende?
Daniel wagt ein Gebet für sich und sein Volk. Nichts wird beschönigt. Alles wird offen benannt. Am Ende steht die Einsicht: Wir haben uns selbst dahin gebracht. Wir haben Gott auf dem Weg verloren. Wir haben es selbst so gewollt, weil wir dachten, wir kommen ohne ihn zurecht. Wir dachten: Wir wissen ja selbst, was gut, richtig, gerecht, zielführend, heilsam und erfolgreich ist. Wozu brauchen wir Gott? Und plötzlich merken wir, dass ringsum gar keiner mehr sich an das Gute, Richtige und Gerechte gebunden fühlt. Jahr um Jahr wächst die Zahl derer, die nur noch auf eigene Rechnung leben.
„Zuerst kommt die Entchristlichung, dann die Entkirchlichung, dann die Entmenschlichung.“ Vielleicht eine ganz gute Beschreibung auch unserer Zeit? Wo stehen wir? Wo stehe ich persönlich?
Die Entchristlichung ist schon lange im Gange. Viele kennen gar nicht mehr die Grundfertigkeiten des christlichen Glaubens wie das Gebet, das Bibellesen und den Gottesdienstbesuch.
Die Entkirchlichung vollendet sich oft im Kirchenaustritt.
Daniel ist davon überzeugt, dass der Weg aus dem Glauben und aus der Glaubensgemeinschaft direkt in die Entmenschlichung der Gesellschaft führt. Das ist keine wissenschaftlich erforschte Folgerichtigkeit. Es ist lediglich die Erfahrung und die intuitive Überzeugung eines Einzelnen.
Für Daniel ist auch klar: Aus dieser Gefahr rettet uns nicht eine oberflächliche Reparatur der Institution Kirche. Der Weg geht über eine tiefempfundene Umkehr bei mir.
Das Gebet im Kapitel 9 des Danielbuches ist wie das Muster für einen Neuanfang. Jeder könnte so beten, wenn es ihm damit ernst wäre:
„Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“
„Wir liegen vor dir.“ So wird da gesagt. Am Boden. Oder wie man auch sagt: „Am Boden zerstört.“ Nicht aus einer stolzen, selbstsicheren Haltung beginnt ein Neuanfang. Sondern: Von unten. „Wir liegen vor dir.“ Ein Gebet aus der „Tiefe des Brunnens“ hat das mal jemand genannt.
„Wir vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit“ heißt es dann: Wir gestehen ein, dass es nicht in unserer Kraft und Herrlichkeit liegt, unser Leben mit (oder ohne) Gott gelingend zu gestalten. Wir spüren, dass wir davon absehen müssen, uns etwas auf unsere Fähigkeiten einzubilden. Wir überschauen überhaupt nicht, wohin sie uns und andere führen.
„Wir vertrauen, Gott, auf deine große Barmherzigkeit.“ Dies ist die letzte und tiefste Einsicht, zu der wir als Menschen fähig sind: Dass wir hier und jetzt und in Ewigkeit angewiesen sind und bleiben darauf, dass Gott uns gnädig und barmherzig umfängt, sobald wir uns seiner Nähe nicht mehr entziehen.
Es kann ein wunderbarer Neuanfang werden, wenn wir mit Daniels Worten einen Neuanfang wagen. Das täte uns selbst gut, das täte der Kirche gut – und es täte unserer ganzen Gesellschaft gut: Runter vom hohen Ross der Selbstmächtigkeit, zurück in ein Vertrauensverhältnis:

„Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“

Ich wünsche Ihnen für diese Woche gute Gedanken und den Mut, ein ernsthaftes Wort mit Gott zu reden.

Ihr Pfarrer Jochen Walker

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