Codex Gigas, Riesen, - Teufelsbibel, war der Teufel der Verfasser ? 🔎🔍
🎞️ · 26.06.2024 · 00:34:43 ··· MiTTwoch ⭐ 2 🎬 36
📺Gerald Hübner
🎬 · 26.06.2024 · 00:34:43 ··· MiTTwoch
😎 · 03.07.2024 · 15:40:29 ··· MiTTwoch
Der Codex Gigas ist eines der größten handschriftlichen Bücher der Welt (daher kommt der Name Gigas, griechisch für „riesig“). Die Riesenbibel wurde vermutlich im frühen 13. Jahrhundert im Benediktinerkloster von Podlažice in Böhmen geschrieben und ist auch unter der Bezeichnung Teufelsbibel bekannt, die von einer berühmten ganzseitigen Illustration des Teufels in dem Kodex herrührt. Das Buch ist in lateinischer Sprache geschrieben.
Der Kodex ist in einem hölzernen Umschlag mit Lederbezug und Ornamenten aus Metall gebunden. Mit 92 cm Höhe, 50 cm Breite und 22 cm Dicke ist er das größte bekannte mittelalterliche Manuskript. Er bestand ursprünglich aus 320 Pergamentblättern. Zwölf Blätter fehlen. Es ist nicht bekannt, warum und von wem die Seiten herausgeschnitten wurden und was deren Inhalt ist. Der Kodex ist fast 75 kg schwer. Die Schrift ist eine karolingische Minuskel. Schriftanalysen legen nahe, dass der Kodex nur von einer Person geschrieben wurde. Die Erwähnung eines hermanus inclusus („Hermann der Einsiedler“, vermutlich ein Mönch in Klausur) im Text könnte ein Hinweis auf den Urheber sein.
Das Manuskript enthält viele Buchmalereien in Rot, Gelb, Grün und Gold. Initialen sind sorgfältig ausgestaltet, häufig über ganzen Seiten. Der Kodex weist einen gleichbleibenden Stil auf, und die Art des Schreibens zeigt keine Veränderungen etwa aufgrund von Alter, Krankheit oder Stimmung. Das mag ein Grund für die Annahme sein, dass das Buch in kurzer Zeit fertiggestellt wurde (siehe auch die Legende).
Nach einer Legende, die im Kern schon in einem Katalogeintrag aus dem Jahr 1635 erkennbar wird, wurde der Kodex von einem Mönch geschrieben, der die Disziplinregeln gebrochen hatte und deshalb verurteilt worden sein soll, lebendig eingemauert zu werden. Damit ihm diese harte Strafe erlassen werde, versprach er, zur Lobpreisung des Klosters in einer einzigen Nacht ein Buch zu schreiben, welches das gesamte menschliche Wissen enthalten sollte. Nahe Mitternacht erkannte er, dass er diese Aufgabe nicht allein erledigen konnte, und verkaufte dem Teufel seine Seele. Der Teufel vervollständigte das Manuskript, und der Mönch fügte das Bild des Teufels hinzu, um so auf den wahren Autor hinzuweisen.
Die Übersetzung der vermutlichen Urhebererwähnung hermanus inclusus als „eingeschlossener (eingemauerter, zur Strafe zur lebendigen Einmauerung verurteilten Mönches, Kirchen, - Klosterangehörigen) Hermann“ ist falsch, sie weist vielmehr auf einen einsiedlerisch lebenden Mönch hin.
Einer Version einer bereits im Mittelalter überlieferten Legende zufolge war der Schreiber ein Mönch, der seine Mönchsgelübde brach und dazu verurteilt wurde, lebendig eingemauert zu werden . Um dem Tod zu entgehen, versprach er, in einer Nacht ein Buch zu verfassen, das das Kloster für immer verherrlichen und alles menschliche Wissen enthalten sollte. Gegen Mitternacht war er so verzweifelt, dass er zu Luzifer betete , er möge ihm helfen, das Buch im Austausch für seine Seele fertigzustellen . Der Teufel vollendete das Manuskript und der Mönch fügte als Tribut das Bild des Teufels hinzu.
Bei Versuchen zur Rekonstruktion dieses Werks wurde geschätzt, daß es (also, wenn der alleiniger Verfasser dieses Buches ein Mensch, ein einzelner Mönch gewesen wäre) zwanzig Jahre ununterbrochenen Schreibens gedauert hätte, nur die Kalligrafie ohne Illustrationen und Verzierungen zu reproduzieren. Von daher kam wahrscheinlich schon sehr früh die Vermutung auf eine Beteiligung von Satan, des Teufel's höchstpersönlich auf.
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