UKRAINE-KRIEG: Demos gegen Moskaus Mobilmachung – Gefangenaustausch gegen Putin-Freund | WELT Stream
· 22.09.2022 · 18:49:34 ··· ··· Thursday ·· 4 (4)
WELT Nachrichtensender Im Ukraine-Krieg sind bei Kanonen- und Raketenbeschuss nach Angaben beider Seiten mindestens sieben Menschen getötet worden. Der Gouverneur von Saporischschja, Oleksandr Staruch, teilte am Donnerstag mit, bei russischen Raketenangriffen sei ein Mensch getötet worden. Fünf weitere hätten Verletzungen erlitten. Die Russen hätten Infrastruktureinrichtungen ins Visier genommen und Wohngebäude beschädigt. Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, im Zentrum der Stadt sei ein Hotel getroffen worden. Retter versuchten, Menschen aus den Trümmern zu befreien.
Während der Nacht kam in Nikopol ein Mensch durch russischen Beschuss zu Tode, wie der Gouverneur von Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, mitteilte. Die Stadt befindet sich auf der dem Atomkraftwerk Saporischschja gegenüberliegenden Seite des Dnipro.
Die Region Saporischschja ist eines von vier Gebieten, in denen Moskau ab Freitag angebliche «Referenden» zum Anschluss an Russland abhalten lassen will. Die Abstimmungen werden international als völkerrechtswidrig betrachtet. Die Stadt Saporischschja selbst steht unter ukrainischer Kontrolle.
Der Bürgermeister der von Russland kontrollierten Stadt Donezk, Alexej Kulemsin, berichtete von mindestens fünf Toten durch ukrainischen Beschuss am Donnerstag. Beschossen worden seien ein Markt und ein Minibus.
Kurz zuvor hatte es einen Gefangenenaustausch gegeben, bei dem nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj 215 Ukrainer und ausländische Staatsbürger freigelassen wurden. Im Gegenzug kam unter anderem der prorussische Politiker Viktor Medwedtschuk frei, der ehemalige Vorsitzende einer prorussischen Oppositionspartei.
Die kurz darauf folgenden russischen Angriffe könnten ein Zeichen dafür sein, dass Russland jeden Eindruck von Schwäche zu vermeiden sucht, nachdem es Anfang des Monats militärische Rückschläge erlitten hatte und Präsident Wladimir Putin am Mittwoch im Rahmen einer Teilmobilmachung Hunderttausende Reservisten zu den Streitkräften einberief.
Putins zwischenzeitlicher Nachfolger im Präsidentenamt, der heutige Sicherheitsratsvize Dmitri Medwedew, drohte mit dem Einsatz strategischer Atomwaffen zur Verteidigung der von Russland eroberten Gebiete im Süden und Osten der Ukraine.
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