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„Jüdisches Leben in Gefahr? Antisemitismus in Deutschland und Europa“ – Gesprächskreis in Dresden

· 16.11.2023 · 22:07:12 ··· ··· Thursday ·· 4 (4) Sächsischer Landtag
In einer Rede am 15. November 2023 in Dresden hat Prof. Dr. Michael Wolffsohn über die aus seiner Sicht „Hauptquellen von Antisemitismus in Deutschland und Europa“ gesprochen. Der Historiker und Publizist hielt auf Einladung von Sachsens Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler einen Vortrag beim Gesprächskreis vor rund 110 Gästen im Ständehaus zum Thema „Jüdisches Leben in Gefahr? Antisemitismus in Deutschland und Europa“.

Wolffsohn, von 1981 bis 2012 Professor an der Bundeswehrhochschule in München, sagte: „Bis zum 7. Oktober dieses Jahres galt als Hauptquelle des Antisemitismus in Deutschland und Europa der alte und neue Rechtsextremismus. Ja, es gab ihn, es gibt ihn und es wird ihn, fürchte ich, weiter geben.“ In seiner Rede warnte er davor, die anderen Quellen der Judenfeindlichkeit zu übersehen: „In dem man immer nur auf eine Ausprägung des Antisemitismus konzentriert und fokussiert ist, übersieht man zwei andere: Es gibt erstens den Rechtsextremismus, zweitens den Linksextremismus und drittens den Islamismus“, so Wolffsohn. Es sei jedoch „immer nur auf einen Faktor geachtet“ worden, sagte er. Sein Fazit: „Ich bin sehr skeptisch, dass jenseits dieser Erschütterungen in diesen Tagen über den Anlass hinaus das gesamte Spektrum der Gefahren beachtet wird. Ich hoffe, ich irre mich.“

Mit Blick auf die demografischen Veränderungen in Europa und die Flüchtlingspolitik sagte er: „Wer Menschen importiert, importiert Menschen mit ihren Hoffnungen, ihren Lieben, ihrem Hass und ihren Sorgen. Und das bedeutete natürlich erstens, den Import des Islam auch mit seinen antijüdischen Traditionen und zweitens den Nahost-Konflikt.“

Zuvor hatte Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler betont: „Unser Thema ‚Jüdisches Leben in Gefahr? Antisemitismus in Deutschland und Europa‘ ist leider von höchster Aktualität. Jüdinnen und Juden leben heute in Teilen von Deutschland und Europa wieder in Angst. Sie verbergen ihr Judentum in der Öffentlichkeit. Das Jüdische Leben in Deutschland muss sicher sein. Hier dürfen wir nicht lockerlassen! Nicht die Sicherheitsbehörden, nicht die Justiz, nicht die Bürgergesellschaft. Schon gar nicht dürfen die politisch Verantwortlichen die Augen vor Fehlentwicklungen verschließen. Haltung und Konsequenz sind hier gefragt, keine Halbherzigkeiten oder Beschwichtigungen.“

Von den Ängsten jüdischer Menschen in Sachsen berichtete auf dem Podium auch Katrin Ikhilman, Studentin der Universität Leipzig: „Es ist sehr beklemmend und erschütternd, weil auch viele junge jüdische Menschen sich hier immer sehr wohl gefühlt haben. Es gibt den altbekannten Antisemitismus im Alltag, den man kennt, dass man vorsichtig sein sollte, wenn man einen Davidstern trägt, wenn man eine Kippa trägt. Aber ich konnte mir nie vorstellen, dass ich mir Gedanken darum machen muss, was ich zur Universität anziehe, ob man mir irgendwie ansieht, dass ich aktives Mitglied der Jüdischen Gemeinde bin.“

Auf der Podiumsdiskussion, moderiert von Alexandra Gerlach, diskutierten auch Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Staatsregierung für das jüdische Leben, sowie Tomáš Kraus von der Föderation der Jüdischen Gemeinde in Tschechien.

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