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STRONG WOMEN: Äxte schwingen und Granitblöcke stemmen ist nicht nur Männersache im Baskenland
WELT Nachrichtensender Starke Frauen im Baskenland: Das traditionelle "Herri-Kirolak" wird weiblicher.
Einen 63 Kilo schweren Granit-Würfel stemmen? Kein Problem für diese Kraftsportlerin aus Nordspanien. Den wuchtet sie gleich mehrfach in die Höhe.
Interessiert hat Karmele Dschisasola das sogenannte érri Kidolak ("Herri-Kirolak") schon als kleines Mädchen. In den verschiedenen Disziplinen des traditionellen baskischen Sports geht es vor allem um Kraft und Ausdauer.
Doch ihr fehlten zunächst die weiblichen Vorbilder:
"Als ich klein war, schenkte mir mein Vater eine Ausrüstung, aber damals sah ich keine Frauen auf dem Markt-Platz, also wollte ich nicht mitmachen, aber mein Bruder und mein Cousin sahen Männer, auch ihre Väter. So hatten sie Beispiele, und mit fünf Jahren begannen sie, die Axt zu benutzen und Steine zu heben. Ich fing an, als ich 17 war. Mein Vater sagte mir: "Karmele, érri-Kidolak, das ist doch nicht nur Holzhacken oder Steine-Stemmen. Es gibt 18 verschiedene Sport-Arten. Fang doch mit dem Amboss oder dem Holzsägen an, es gibt verschiedene Arten. Ich habe also mit meiner Cousine mit dem Holzsägen angefangen, dann mit dem Amboss, einem Metallgewicht, Steinen, der Axt und mit dem Steine schleppen weitergemacht."
Tatsächlich holt die junge Sportlerin nun nach, was Frauen früher verwehrt wurde.
Hérri-Kidolak hat seinen Ursprung in der Arbeit auf dem Bauernhof. Dort arbeiteten Männer, Frauen, Mädchen, Jungen, Großväter und Großmütter. Das Alter oder das Geschlecht spielte keine Rolle. Aber auf dem Markt-Platz waren es immer Männer. Alle Wettbewerbe und Meisterschaften wurden von Männern bestritten. Frauen hatten diese Möglichkeit nie. Meine Großmutter hat zwar zu Hause Steine gestemmt, aber sie hatte nie die Möglichkeit, auf den Markt-Platz zu gehen. Also hatten wir es schwerer, ohne Vorbilder, aber jetzt haben wir Meisterschaften und wir machen weiter."
Und den Zuschauern gefällt das: Auf dem Markt-Platz von Mungia sind die Reihen jedenfalls gut gefüllt.
Angefeuert von ihren Trainern, laufen die Wettbewerberinnen zur Höchstform auf:
"Die Leute sind sehr freundlich gewesen. Es gibt auch nicht so viele Frauen, aber wir kennen uns alle und helfen uns gegenseitig. Auf dem Mark-Platz waren früher vor allem die Männer zu sehen, in den Bauernhäusern haben sowohl Männer als auch Frauen die Arbeit gemacht, deshalb denken wir, dass sie nicht sichtbar waren. Jetzt gibt es diese Möglichkeit. Ich fange jetzt an, und die Leute ermutigen uns wirklich und treiben uns an: die Frauen, die das schon eine Weile machen, und die Männer, die uns ausbilden, unsere Lehrer. Deshalb bin ich wirklich sehr glücklich."
So wie ihr Coach: Dem ist gar nicht wichtig, ob er junge Männer oder Frauen trainiert. Er ist einfach froh, dass der traditionelle baskische Sport überhaupt weitergeführt wird.
#volkssport #basken #kraftsport
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