POLIZEI UNTER DRUCK: Knallharter Einsatz gegen Mahnwache für ermordete Frau sorgt für Empörung
· 14.03.2021 · 15:27:46 ··· ··· Sunday ·· 7 (0)
WELT Nachrichtensender Die Londoner Polizei steht nach einem harten Einsatz bei einer Mahnwache für eine ermordete Frau unter Druck. Hinzu kommt, dass einer ihrer Beamten unter Tatverdacht steht und am Samstag vor Gericht erscheinen musste. Innenministerin Priti Patel forderte von der Metropolitan Police einem umfassenden Bericht über die Ereignisse vom Samstagabend an, von denen sie erschütternde Szenen gesehen habe. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete den Einsatz als weder «angemessen noch verhältnismäßig».
Die Entführung und Tötung der 33-jährigen Sarah Everard hat in Großbritannien große Anteilnahme und Empörung über alltägliche Gewalt gegen Frauen ausgelöst. Everard war am 3. März auf dem Heimweg, als sie gegen 22.30 Uhr an Clapham Common zuletzt geseghen wurde. Eine Woche später wurde ihre Leiche in einem Waldgebiet in Kent gefunden, 80 Kilometer südöstlich von London.
An einem Musikpavillon in Clapham Common versammelten sich am Samstagabend Hunderte, um Blumen niederzulegen und Kerzen zu entzünden, darunter Herzogin Kate. Die Kundgebung war allerdings von einem Richter mit Hinweis auf Corona-Einschränkungen nicht genehmigt worden, die Massenversammlungen untersagen. Als Polizisten anrückten, kam es zu Handgemengen, eine Frau wurde von zwei Polizisten zu Boden gerissen. An einem Punkt ergriffen männliche Beamte Frauen und führten sie unter Protestrufen Umstehender in Handschellen ab, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Nach Angaben der Polizei gab es vier Festnahmen wegen Störung der öffentlichen Ordnung und Verstoßes gegen Corona-Maßnahmen.
Veranstalter hatten geplant, am Samstag in mehreren britischen Städten Demonstrationen abzuhalten, um gegen Gewalt gegen Frauen zu protestieren. Die Mahnwachenaktion «Reclaim the Streets» («Die Straßen zurückgewinnen») wurde nach der richterlichen Entscheidung abgesagt. In Clapham Common kamen trotzdem Hunderte.
Die stellvertretende Londoner Polizeichefin Helen Ball sagte, bei der Mahnwache hätten Hunderte von Menschen dicht gedrängt zusammengestanden. Das sei eine «reale Gefahr» für eine Verbreitung des Coronavirus gewesen. Beamte hätten Teilnehmende wiederholt aufgefordert, zu gehen, eine «kleine Minderheit» habe aber Polizisten beschimpft und mit Gegenständen beworfen.
«Wir akzeptieren, dass die Aktionen unserer Beamten in Frage gestellt werden», sagte Ball. «Wir wollen absolut nicht in einer Lage sein, in der Zwangsmaßnahmen notwendig sind. Aber wir wurden in diese Lage gebracht wegen der übergeordneten Notwendigkeit, die Sicherheit der Menschen zu schützen.»
Nach dem Verschwinden der 33-Jährigen haben sich viele Frauen in sozialen Medien zu eigenen Erfahrungen damit geäußert, bedroht oder angegriffen worden zu sein, als sie draußen unterwegs waren. Die Organisatoren der eigentlich am Samstag geplanten Gedenkveranstaltungen für das Opfer teilten mit, sie sammelten Spenden für Frauenbelange. Sie riefen die Menschen auf, eine Kerze vor ihrer Tür anzuzünden, statt an Großversammlungen teilzunehmen. Premierminister Boris Johnson teilte seine Absicht mit, zusammen mit seiner Verlobten Carrie Symonds eine Kerze zu Ehren des Opfers anzuzünden.
#london #polizei #saraheverard
Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg
Abonniere den WELT YouTube Channel http://bit.ly/WeltVideoTVabo
Die Top-Nachrichten auf WELT.de http://bit.ly/2rQQD9Q
Unsere Reportagen & Dokumentationen http://bit.ly/WELTdokus
Die Mediathek auf WELT.de http://bit.ly/2Iydxv8
WELT Nachrichtensender auf Instagram https://bit.ly/IGWELTTV
WELT auf Instagram http://bit.ly/2X1M7Hk
In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen.
Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team
Video 2021 erstellt
· 01.01.1970 · 01:00:00 ···
0**##
· 01.01.1970 · 01:00:00 ···
# · 01.01.1970 · 01:00:00 ···
* · 01.01.1970 · 01:00:00 ···
* · 01.01.1970 · 01:00:00 ···
********
