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PUTINS KRIEG: Lage in Kryvy Rih – Russischer Vormarsch stockt auch im Süden | WELT Reporter

WELT Nachrichtensender
Auch im Süden der Ukraine stockt der Vormarsch der Russen. Kryvy Rih, die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten wie auch Saporischija galten schon als die nächsten Opfer Putins. Von einer schnellen Eroberung kann aber längst keine Rede mehr sein. Michael Wüllenweber hat versucht, an der Grenze zum russisch-besetzten Oblast Cherson, die Stimmung einzufangen.

Das ist eine Kriegshochzeit. Pavlo und Inna haben beschlossen, überstürzt zu heiraten. Pavlo hat zwei Tage Fronturlaub bekommen. Gäste sind nicht geladen. Wir sind im Süden der Ukraine, in Kryvy Rih. Schnelles Ja-Word. Ringe tauschen. Überglücklich trägt Pavlo seine Braut über die Schwelle. Zumindest für ein paar glücklichen Momente wird versucht, den Krieg zu vergessen.

Ja, wie soll ich es sagen. Wir wollten ohnehin heiraten. Aber wegen des Krieges haben wir uns entschlossen, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen, versucht Paweł schneidig zu erklären.

Die Braut frage ich, ob sie denn keine Angst um ihren Mann habe.

Die Gefahr lacht Inna weg. Nein. Wir werden groß feiern mit der Familie wenn der Krieg vorbei ist

Am Tag darauf muss Pavlo wieder in den Krieg.
Wir fahren im schon gewohnten Slalom nach Selenodolsk. Frontstadt. Ab und zu hören wir von weitem Detonationen. Es war mal mehr, heißt es. Die wenigen Menschen die noch hier sind, scheinen sich daran zu gewöhnen.

„Hier habe ich keine Angst, ich hatte Angst vor den Russen in meinem Dorf. Das ist nicht weit von hier.“

„Mein Leben hat sich nicht viel geändert. Ich bin überzeugt, unsere Armee wird die Stadt verteidigen“

Die Region gehört im Süden zu den meist Beschossenen. Aber die Russen kommen nicht mehr voran, freut sich dieser Offizier, der uns erklärt wo die Front sich schlängelt.

„Die Front in diesem Abschnitt ist hier rund 100 Kilometer lang. Die Russen sind im nächsten Dorf, keine 10 Kilometer entfernt“

Viele Menschen haben sich mit dem Fahrrad nach Selenodolsk gerettet, sind einfach durch die Front geradelt. 400 Drahtesel stapeln sich inzwischen hier. Mit weißen Bändern am Lenkrad. Die sollten bei der Flucht vor Beschuss aus dem Hinterhalt schützen.
Irgendwann - wenn der Krieg vorbei ist - hofft Ewgenij werden ihre Besitzer sie abholen. Nach dem Sieg.))

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Video 2022 erstellt

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