UKRAINE-KRIEG: Landesweiter Stromausfall – Massiver Raketenangriff auf Stromversorgung
· 16.11.2022 · 21:00:17 ··· ··· Wednesday ·· 3 (3)
WELT Nachrichtensender Wenige Tage nach dem Rückzug seiner Truppen aus Cherson hat Russland weite Teile der Ukraine mit Raketen angegriffen und zahlreiche Stromausfälle verursacht. In Kiew wurden nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko auch drei Wohngebäude getroffen. In einem der Häuser wurde eine Leiche gefunden. Ein Video zeigte ein fünfstöckiges Gebäude offenbar in Kiew, in dem Flammen züngelten. Der Stromversorger DTEK berichtete von Stromausfällen.
Ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe sprach von etwa 100 Raketen, Präsident Wolodymyr Selenskyj bezifferte ihre Zahl auf 85. Es könne weitere Angriffe geben, sagte er, versicherte aber: "Wir werden alles überleben."
Im gesamten Land meldete mindestens ein Dutzend Regionen Luftangriffe und Stromausfälle. Einschläge wurden aus Charkiw im Osten, Lwiw, Schytomyr, Chmelnyzkyj und Riwne im Westen sowie aus Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih gemeldet. Das Energieministerium sprach vom gewaltigsten russischen Angriff auf die Stromversorgung seit Kriegsbeginn
Der Vizechef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, nannte die Lage kritisch. Der Angriff sei eine weitere geplante Attacke auf Anlagen der Energie-Infrastruktur, sagte er. Die meisten Treffer seien aus der Mitte und dem Norden der Ukraine gemeldet worden. "In der Hauptstadt ist die Lage sehr schwierig", sagte Tymoschenko. Die Bürger sollten abwarten. Bürgermeister Klitschko sagte, einige Raketen seien abgefangen worden.
Auch das benachbarte Moldau meldete Stromausfälle. Eine wichtige Leitung, die das Land mit Strom versorge, sei bei den russischen Angriffen in der Ukraine unterbrochen worden, sagte Infrastrukturminister Andrei Spinu. "Das hat zu massiven Stromausfällen im ganzen Land geführt", sagte er. Die Leitung selbst sei nicht beschädigt, aber aus Sicherheitsgründen automatisch getrennt worden. Der Betreiber Moldelectrica sei dabei, die Versorgung wieder herzustellen.
Russland hatte bereits vor gut einem Monat die ukrainische Infrastruktur verstärkt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Danach folgte eine vergleichsweise ruhige Zeit, die jetzt zu Ende ging.
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