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RAKETENBESCHUSS AUF KIEW: Mehrere Explosionen erschüttern ukrainische Hauptstadt
WELT Nachrichtensender Die russischen Streitkräfte haben am Sonntagmorgen Raketen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew abgefeuert. Mindestens zwei Wohngebäude wurden getroffen, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Vier Menschen wurden seinen Angaben zufolge mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, ein siebenjähriges Mädchen aus den Trümmern eines Hauses gerettet. Klitschko sagte vor Journalisten, er glaube, es habe sich vielleicht um einen symbolischen Angriff vor dem Nato-Gipfel in dieser Woche in Madrid gehandelt.
Reporter der Nachrichtenagentur AP sahen in Kiew, wie Rettungskräfte mit den Flammen kämpften und Zivilisten in Sicherheit brachten. Kulturminister Olexandr Tkatschenko erklärte auf Telegram, auch ein Kindergarten sei getroffen worden. Der ukrainische Parlamentsabgeordnete Olexij Gontscharenko schrieb in der Telegram-App, vorläufigen Angaben zufolge seien 14 Raketen auf Kiew und die Umgebung abgeschossen worden.
Bei den Geschossen handelte es sich nach Angaben der Luftwaffe um luftgestützte Marschflugkörper vom Typ Kh-101, die von Flugzeugen über dem Kaspischen Meer abgefeuert wurden. Es war der erste russische Raketenangriff auf Kiew seit dem 5. Juni. Später waren in Kiew zwei weitere Explosionen zu hören, deren Ursache und mögliche Opfer jedoch nicht klar waren.
Auf die Frage nach seiner Reaktion auf die russischen Raketenangriffe auf Kiew am Sonntag antwortete Präsident Joe Biden: «Das ist mehr von ihrer Barbarei». Er äußerte sich an der Seite von Bundeskanzler Olaf Scholz, als der die angereisten Staats- und Regierungschefs zum G7-Gipfel im bayerischen Elmau begrüßte.
Nach der vollständigen Einnahme der Stadt Sjewjerodonezk durch die russischen Truppen war am Sonntag auch das benachbarte Lyssytschansk Ziel von Raketenangriffen. Der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, sagte, der Fernsehturm sei zerstört und eine Brücke schwer beschädigt worden. «Es gibt sehr viel Zerstörung - Lyssytschansk ist fast nicht mehr wiederzuerkennen», schrieb Hajdaj auf Facebook.
US-Präsident Biden kündigte an, die Vereinigten Staaten und die anderen G7-Mitglieder wollten ein Einfuhrverbot für Gold aus Russland verhängen. Aus Kreisen der amerikanischen Regierung verlautete, Gold sei nach Energie das zweitgrößte russische Exportgut. Über Bidens Twitter-Konto wurde mitgeteilt, Russland nehme mit dem Verkauf seines Goldes Dutzende Milliarden Dollar ein.
WELT-Korrespondentin Tatjana Ohm berichtet aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew über die Lage vor Ort.
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