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Kunstfilm: "Voices"
· 07.07.2019 · 20:27:33 ··· Sonntag ⭐ 0 🎬 0
📺 Lena
DIE IDEE:
Diesen Kunstfilm habe ich im Rahmen eines Körperprojektes innerhalb meiner Schauspielausbildung selbst gedreht und geschnitten.
Es ist eine abstrakte und künstlerische Darstellung des psychischen Phänomens,
verschiedene Stimmen im Kopf zu hören.
Keineswegs möchte ich damit die Schizophrenie selbst darstellen!
Mir ging es darum, den Stimmen durch meinen Körper einen Ausdruck zu verleihen.
Dazu bin ich in die Rolle einer Frau geschlüpft, die sich an verschiedene Orte begibt,
um frei und losgelöst zu den Stimmen in ihrem Kopf zu performen.
DER TEXT:
Die Sätze stammen aus einem Gespräch mit einem Schizophrenie-Patienten,
den ich persönlich in einer geschlossenen Psychiatrie kennen lernen durfte.
Seine Sätze (die ich für diesen Film verwendet habe) waren ursprünglich während des Gespräches an mich als Patientin gerichtet.
Er erlaubte mir, seine gesamten Aussagen zu dokumentieren.
In wie weit diese Worte der Wahrheit entsprechen oder seiner Fantasie entspringen,
weiß ich nicht und möchte ich auch nicht beurteilen.
Aber sie haben mich so inspiriert, dass ich sie unbedingt künstlerisch verarbeiten wollte.
Der Film lässt bewusst vieles offen und bietet somit eine große Interpretationsfreiheit.
DAS FAZIT:
Im Laufe des Filmprozesses bin ich immer wieder auf das Paradox gestoßen, dass sich diese harten Worte erstaunlich weich in meinem Körper anfühlen können.
Durch das viele Ausprobieren kam ich dem Kern des Paradoxons immer näher.
Leise wirkt plötzlich ganz laut.
Schreie bleiben stumm.
Blicke werden zu Worten.
Langsam ist bedrohlicher als schnell.
Ich bewege mich und fühle das Gegenteil.
Rückwärts mit vorwärts wird Stillstand.
Was ist böse, was ist gut?
Gibt es das Gute ohne das Böse?
Was ist das Gegenteil von Paradox?
Damals, als ich mit dem Patienten ins Gespräch kam, hatte ich keine Angst vor ihm.
Seine Sätze waren gruselig, aber hinterließen paradoxerweise ein warmes Gefühl in mir.
Ich realisierte, dass in seiner Welt manche böse Taten etwas Gutes waren.
Er sah meine Selbstverletzungen und bot mir an, mich von meinem Schmerz zu befreien.
"Wenn du willst töte ich dich" war keine Drohung seinerseits.
Es war seine Art, mir helfen zu wollen.
ZUR INFO:
Schizophrenie ist eine unfassbar tiefgreifende psychische Erkrankung.
Die Symptome sind sehr komplex und die Betroffenen erleben sie in ganz unterschiedlichen Ausprägungen. Doch leider gibt es noch sehr viele Vorurteile, wie z.B , dass Schizophrene immer kriminell und gefährlich sind. Wenn dich diese Erkrankung interessiert und du mehr darüber wissen möchtest, dann empfehle ich dir folgende Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=QutaGk4L8TI
https://www.youtube.com/watch?v=nFL1RgbzqL0
https://www.youtube.com/watch?v=oplVbrFHDB4&t=463s
https://www.youtube.com/watch?v=MtORtZBg_bM
Danke für dein Interesse. Lass mir auch gerne einen Kommentar da.
Wie interpretierst du meinen Film? Was ist dir aufgefallen?
Hast du noch Fragen?
Bis bald, deine Lena
https://www.instagram.com/das_unkraut/
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