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PUTINS KRIEG: "Das ist für mich ehrlich gesagt schleierhaft!" - Militär-Ökonom Marcus Keupp
WELT Nachrichtensender PUTINS KRIEG: "Das ist für mich ehrlich gesagt schleierhaft!" - Militär-Ökonom Marcus Keupp
US-Außenminister Antony Blinken hat am Freitag mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow telefoniert. Blinken sprach von einer «offenen und direkten Unterhaltung». Dabei habe er an Moskau appelliert, ein Angebot der USA zur Freilassung der inhaftierten US-Basketballspielerin Brittney Griner und eines anderen amerikanischen Häftlings in Russland, Paul Whelan, zu akzeptieren. Es war Blinkens erstes Gespräch mit Lawrow seit vor dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine Ende Februar.
Die USA hatten öffentlich bekanntgegeben, darum gebeten zu haben. Bei dem Gespräch sei es vor allem um den Vorschlag zur Freilassung der Amerikaner gegangen, sagte Blinken. Einzelheiten zu Lawrows Reaktion nannte Blinken nicht. Die russische Seite äußerte sich inhaltlich nicht. Das Außenministerium in Moskau erklärte nach dem Telefonat lediglich, Lawrow habe Blinken eindringlich nahegelegt, bei diesem Thema «zu einem professionellen Dialog nach Art stiller Diplomatie zurückzukehren», «ohne Veröffentlichung spekulativer Informationen».
Blinken sagte, außerdem habe er gegenüber Lawrow betont, dass es wichtig sei, dass Russland sich an die mit den UN und der Türkei getroffene Vereinbarung halte, ukrainische Getreidelieferungen mit Schiffen über das Schwarze Meer zuzulassen. Zudem habe er Lawrow mit Konsequenzen gedroht, sollte Moskau mutmaßliche Pläne weiterverfolgen, Teile des Osten und des Südens der Ukraine zu annektieren. Die Welt werde eine Annexion ukrainischen Gebiets niemals akzeptieren, Russland entstünden dadurch «bedeutende zusätzliche Kosten».
Das russische Außenministerium erklärte, Lawrow habe bekräftigt, Russland werde bis zum Erreichen seiner Ziele in der Ukraine weiterkämpfen. Er habe abermals beklagt, dass die Unterstützung der Ukraine durch die USA und andere Nato-Staaten den Konflikt verlängere, hieß es.
Der US-Außenminister hatte am Mittwoch erklärt, Washington habe Russland einen Deal angeboten, um Griner und den der Spionage beschuldigten Whelan nach Hause zu holen. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, die US-Regierung habe vorgeschlagen, den verurteilten russischen Waffenhändler Wiktor But gegen Whelan und Griner auszutauschen.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Donnerstag auf die Frage nach dem US-Angebot, Gefangenenaustausche würden in der Regel diskret hinter den Kulissen verhandelt: «Normalerweise erfährt die Öffentlichkeit davon, wenn die Vereinbarungen bereits umgesetzt sind.»
Griner, zweifache olympische Goldmedaillengewinnerin und Spielerin des WNBA-Teams Phoenix Mercury, wurde Mitte Februar auf einem Moskauer Flughafen festgenommen, nachdem Kontrolleure in ihrem Gepäck Vape-Patronen mit Cannabisöl gefunden hatten. Die 31-Jährige bekannte sich vor Gericht schuldig, beteuerte aber, nicht in krimineller Absicht gehandelt zu haben. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft. Whelan, eine Sicherheitsfachkraft aus Michigan, wurde 2020 wegen Spionage zu 16 Jahren Haft verurteilt. Er und seine Familie beteuerten wiederholt seine Unschuld.
Russland dringt seit Jahren auf eine Freilassung von Viktor But, einem russischen Waffenhändler, der einst als «Händler des Todes» bezeichnet wurde. Er wurde 2012 zu 25 Jahren Haft verurteilt.
#russland #ukraine #krieg
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