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DER GREIF und das Geheimnis von Mariapfarr
KOLLEKTIV Die kleine Gemeinde Mariafarr im Salzburger Bezirk Lungau ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Ort. Mariapfarr wird auch Stille-Nacht-Gemeinde genannt, weil der Priester und Dichter Joseph Mohr dort im Jahre 1816 das weltbekannte Weihnachtslied „Stille Nacht“ niederschrieb. Auch liegt es im Epizentrum des Samsonbrauches. Hierbei werden riesenhafte Heldenfiguren, welche an den alttestamentarischen Samson erinnern, durch die Ortschaft getragen. Flankiert von zwei Zwergenfiguren tanzt der Samson zur zu einem Walzer der ortsansässigen Musikkapelle.
Tradition wird in dieser Region noch groß geschrieben und so gibt es seit Jahrhunderten vielerlei weitere Brauchtümer, wie die „Prangstangenfeste“ und das Vertreiben der „Kasmandln“, der sogenannten „Almgeister“, nicht zu vergessen natürlich auch das Osterfeuer.
Im Jahr 1950 wurde beschlossen den Weg zwischen Mariapfarr und Althofen den Toten und Vermissten aus den beiden Weltkriegen zu widmen. So wurden genau 268 Birken auf dem Weg gepflanzt. Seither ist die Allee als „Totengassl“ bekannt.
Das Wappen der Gemeinde Mariapfarr ist in sattem rot und darauf befindet sich Pranke eines Greifs. Das mythische Fabelwesen kommt bereits in der Kunst altorientalischer Kulturen vor und beschreibt ein Mischwesen aus verschiedenen Tierkörpern. Meist dargestellt mit dem Körper eines Löwen, und dem Kopf eines Raubvogels. Der Greif stellt ein Wächtertier dar, dessen Attribute Stärke und Wachsamkeit sind.
In der Heraldik, also der Wappenkunde treffen wir heute immer wieder auf dieses Wesen. In Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Polen und auch in Frankreich, Norwegen, Schweden, Luxemburg und Russland findet sich die mythische Chimäre insgesamt 374 mal. Doch nur im Wappen von Mariapfarr in Salzburg ist lediglich seine Pranke abgebildet.
Damit dürfte es eine besondere Bewandtnis haben.
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