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GHISLAINE MAXWELL: Erst Massage, dann Sex! Die Gehilfin von Jeffrey Epstein muss lange ins Gefängnis

WELT Nachrichtensender
GHISLAINE MAXWELL: Erst Massage, dann Sex! Die Gehilfin von Jeffrey Epstein muss lange ins Gefängnis

Nach fünftägigen Beratungen hat ein Geschworenengericht in New York die Britin Ghislaine Maxwell wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch durch den Finanzier Jeffrey Epstein verurteilt. Die Jury sprach die einstige Lebensgefährtin Epsteins am Mittwoch in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig. Maxwell wurde zur Last gelegt, Mädchen im Teenageralter beschafft zu haben, damit der Multimillionär diese missbrauchen konnte.

Im Prozess gegen Maxwell hatten vier Frauen angegeben, dass sie in den 1990er und 2000er Jahren in Anwesen von Epstein in Florida, New York und New Mexico im Teenageralter missbraucht worden seien. Maxwell droht jahrelange Haft.

Der Prozess dauerte einen Monat. Bei der Bekanntgabe des Urteils wirkte Maxwell hinter einem schwarzen Mund-Nasen-Schutz emotionslos. Auf einen der Anklagepunkte steht eine Haftstrafe von bis zu 40 Jahren. Die 60-Jährige wurde in einem Anklagepunkt freigesprochen. Wann das Strafmaß bekanntgegeben wird, ist noch unklar. Maxwell, die im Juli 2020 festgenommen wurde, hat die Vorwürfe bestritten. Sie wollte im Prozess nicht selbst aussagen.

Ihre Verteidigung argumentierte, Maxwell sei ein Opfer der Staatsanwaltschaft, die dafür sorgen wolle, den mutmaßlichen Missbrauchsopfern von Epstein Gerechtigkeit zu verschaffen, nachdem dieser vor einer möglichen Verurteilung 2019 im Gefängnis Suizid begangen hatte. Bei dem, was Maxwell zur Last gelegt werde, gehe es um Taten, die Epstein begangen habe, sagte ihre Anwältin Bobbi Sternheim. «Aber sie ist nicht Jeffrey Epstein und sie ist nicht wie Jeffrey Epstein.»

Zu den Beweismitteln, die im Prozess präsentiert wurden, gehörten Bankunterlagen, wonach Epstein Maxwell, die später seine Angestellte war, 30,7 Millionen Dollar überwiesen hatte. Die vier Frauen sagten aus, Maxwell habe ihren Charme und Geschenke eingesetzt, um das Vertrauen der Mädchen zu gewinnen. Maxwell habe sie dazu gebracht, Epstein zu massieren. Das sei dann zu einem sexuellen Akt geworden. Maxwell wurde auch vorgeworfen, sich direkt an sexuellem Missbrauch beteiligt zu haben.

Eine der Frauen, die im Prozess ausgesagt hatten, teilte in einer Stellungnahme nach dem Urteil mit, die Entscheidung sei hoffentlich ein Trost für Menschen, die darauf angewiesen seien. Ein Bruder von Maxwell, Kevin Maxwell, äußerte die Vermutung, dass ein Berufungsverfahren zu Gunsten der 60-Jährigen ausfallen werde. Die Familie glaube daran, dass Maxwell unschuldig sei, teilte er mit. Die Geschwister der Angeklagten waren an jedem Prozesstag im Gerichtssaal anwesend.

Epstein war mit einflussreichen Politikern und Unternehmern befreundet. Im Prozess sagten Piloten aus, die erwähnten, dass bekannte Persönlichkeiten wie Prinz Andrew, der frühere US-Präsident Bill Clinton und der frühere US-Präsident Donald Trump einst mit Privatjets von Epstein geflogen seien.

Gegen Maxwell ist zudem noch ein Verfahren wegen Meineids anhängig. Außerdem stehen weitere Prozesse im Zusammenhang mit Maxwell und Epstein bevor. Unter anderem klagt eine Frau, dass sie als 17-Jährige zu sexuellen Begegnungen mit Prinz Andrew gezwungen worden sei. Andrew hat das bestritten. Über diese Klage dürfte allerdings erst in etlichen Monaten verhandelt werden.

#ghislanemaxwell #jeffreyepstein #prozess

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