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TÖDLICHE SCHLAMMLAWINE: TÜV Süd nach Katastrophe in Brasilien in München vor Gericht I WELT News

WELT Nachrichtensender
TÖDLICHE SCHLAMMLAWINE: TÜV Süd nach Katastrophe in Brasilien in München vor Gericht I WELT News

Wenn ein brasilianischer Bürgermeister zum Besuch einlädt, dann klingt das nach Urlaub. Doch die Einladung des Bürgermeisters von Brumadinho, Avimar Barcelos, an die Spitzen des TÜV Süd ist die Einladung zur Reise in ein Katastrophengebiet. "Sie sollten vor Ort kommen und sich anschauen, was Sie angerichtet haben", schimpft der aus Brasilien nach München geflogene Barcelos im Saal des Landgerichts München I - er macht Pfusch des TÜV verantwortlich für das Leiden seines Heimatorts, der in kupfervergiftetem Schlamm versank.

Wenn in einem Zivilprozess verhandelt wird, geht es meist viel emotionsloser zu als im Strafprozess. Der seit Dienstag laufende Schadensersatzprozess in München um den Staudammbruch in Brumadinho Anfang 2019 ist aber eine Ausnahme. Erst zwei Wochen vor Beginn des Verfahrens kündigten Angehörige der in einer Schlammlawine gestorbenen Ingenieurin Izabela Barroso an, zu dem Verfahren persönlich anreisen zu wollen. Ganz offensichtlich wollten sie damit ihren Forderungen nach einer Entschädigung vom TÜV Nachdruck verleihen.

Die 30 Jahre alte Izabela Barroso machte gerade Mittagspause, als der Staudamm am Rückhaltebecken der Eisenerzmine des Vale-Konzerns im Januar 2019 brach. Eine giftige Schlammlawine setzte sich in Bewegung, begrub die Kantine und die junge Ingenieurin unter sich und viele andere Menschen dazu - 270 Menschen sollen gestorben sein.

In dunklen Anzügen sitzen am Dienstag der Witwer von Izabela, ihre zwei Brüder und auch der Bürgermeister von Brumadinho bei Gericht. Sie verklagten den TÜV auf insgesamt mehrere hunderttausend Euro - dessen Tochtergesellschaft soll den wenig später geborstenen Damm noch Ende 2018 per Gutachten als sicher eingestuft haben.

"Niemand kann mir Izabela zurückbringen", sagt ihr Bruder Gustavo. Er sei "sehr traurig und immer noch empört, dass der TÜV sich immer noch weigert, die volle Verantwortung zu übernehmen - dieser Staudamm, der war nicht sicher." Eigentlich wolle die Familie nicht kämpfen, weil sie so betrübt ist - "aber ich will Gerechtigkeit - jeder Mensch muss seine Verantwortung übernehmen."

Auch Bürgermeister Barcelos sieht die Schuld beim TÜV. "Der TÜV Süd flieht immer noch vor seiner eigenen schweren Verantwortung und hilft uns nicht dabei, unsere kleine Gemeinde wieder aufzubauen."

Der Ort leidet noch heute - erst 30 Prozent des giftigen Schlamms sind beseitigt. Doch so offensichtlich die Schäden sind, so schwierig ist die Frage nach der Verantwortung. Schon im Februar schloss der Vale-Konzern als Betreiber der Mine einen Vergleich, der Milliarden umfasst. Nach Angaben der Geschädigten kommt das Geld aber nicht bei den Angehörigen an.

Die TÜV-Vertreter sagen hingegen, damit sei finanziell alles geregelt. Außerdem bestreitet der weltweit aktive Konzern, am Einsturz des Damms eine Schuld zu tragen. Das Gutachten sei zutreffend gewesen, Vale sei durch Sprengarbeiten für die Katastrophe verantwortlich.

Die TÜV-Vertreter tun sich erkennbar schwer mit dem Spagat, einerseits den Angehörigen Mitgefühl zu zeigen und andererseits auf die harten wirtschaftlichen Interessen des Konzerns zu pochen. So spricht das Unternehmen den Angehörigen im Namen aller seiner Mitarbeiter Beileid aus.

Aber auf der anderen Seite geht der TÜV keinen Zentimeter auf deren Forderungen zu. Im Gegenteil: Indirekt wirft der Rechtsvertreter den Hinterbliebenen vor, doppelt kassieren zu wollen - in Brasilien und in Deutschland. Für den TÜV geht es um noch nicht abschätzbare Summen. Denn nach diesem ersten Fall könnten 1200 weitere Klagen folgen - bei einer Niederlage drohen riesige Zahlungen.

Am 1. Februar will das Gericht eine Entscheidung verkünden. Beide Seiten müssen bis dahin noch Fragen schriftlich beantworten. Der Vertreter der brasilianischen Angehörigen sagt, das Gericht habe die meisten Fragen an den TÜV gestellt - für ihn ein Hinweis, dass die Richterin dort die Verantwortung sieht.

#tüvsüd #brasilien #prozess

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