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Lysakus - Vom Mythos des 9. November 1989

iam mai
Man muss nicht alles so sehen, sollte jedoch das hier Dargestelltes durchdenken.


"LYSAKUS - Vom Mythos des 9. November 1989" - Ein Essay von Ralph T. Niemeyer (Auszug)
Die Deutsche Einheit wurde seit 1987 intensiv vorbereitet. Einen anderen, romantischeren, Schluß, den man ja mithilfe der durch Westdeutsche übernommenen Medien seit 1989 versucht ins öffentliche Bewußtsein einzuhämmern, was seinen Höhepunkt darin findet, daß einer der systemtreuen Beschwichtiger, der Pastor Gauck, sich ohne rot zu werden im Wendeherbst plötzlich als Vorkämpfer der Freiheit stilisieren läßt, kann man nach Lage der historischen Fakten nicht ernsthaft ziehen.
"Echte" Bürgerrechtler wie Eberhard Richter, der mich seinerzeit auch in Bonn besuchte, können sich nur kopfschütteld abwenden angesichts Gauck's Geschichtsklitterung in eigener Sache. An seine privaten Reisen in den Westen, teilweise sogar gemeinsam mit Familie, möchte er nicht erinnert werden, weil sich daraus ja Fragen nach Systemnähe ergeben könnten. Auch der inzwischen immer reaktionärer auftretende DDR Bürgerrechtsbewegte Werner Schulz läßt an Gauck in der Frage kein gutes Haar.
Aber auch andere Figuren [...] wurden im Laufe der Einheit als STASI-IM enttarnt. Die Frage, warum im Herbst 1989 so dubiosen Gestalten es ermöglicht wurde, sich vom Saulus zum Paulus zu wenden und auf den fahrenden Zug aufzuspringen läßt sich beantworten, wenn man sich etwas tiefergehend mit der Frage beschäftigt, welche Strukturen die Bürgerrechtsbewegung lange vor dem Herbst 1989 unterwandert haben und welche staatsparteilichen Stellen mitunter den Verrat des eigenen Systemes mit vorangetrieben haben.
Als Journalisten sind wir zwar "Zeitzeugen", aber als solche auch subjektive Betrachter. Manchmal überschreiten wir dabei Grenzen und greifen in den Handlungsablauf ein, in der Regel unbewußt, aber so selten es zu sein vermag, so weitreichend mögen die Folgen sein.
Seit 1983 habe ich westdeutsche Spitzenpolitiker, darunter Helmut Schmidt, Petra Karin Kelly, Helmut Kohl, Richard von Weizsäcker und ab 1987 auch ausländische Präsidenten interviewt. Im Juni 1987 war ich als einer der Journalisten mit an Bord der Airforce One auf dem Flug zurück von Venedig, wo der G7 Gipfel stattgefunden hatte. Wir landeten zunächst in Westberlin, wo Präsident Reagan sich vor dem Brandenburger Tor an Präsident Gorbatschow wandte: "Mr. Gorbachev, open this gate, tear down this wall."
Bundeskanzler Kohl hatte feuchte Augen. Wir filmten es brav, dann flogen wir weiter nach Köln-Bonn, wo auf dem Rollfeld noch eine kurze Zeremonie mit militärischen Ehren abgehalten wurde, damit es nicht heißen würde, der US-Präsident sei zwar auf deutschem Boden, nicht aber in der BRD gewesen.
Auf dem Flug von Berlin nach Köln-Bonn war Präsident Reagan nach unten zu uns Journalisten gekommen und gewährte uns ein kurzes Briefing mit Interaction, also mit anderen Worten er suchte nach Bestätigung der Art "nicht wahr, die Rede war auf den Punkt genau?".
James Markham, ein befreundeter Kollege und für die New York Times in Bonn, rief in Richtung Präsident "ja, und es wird Lysakus gefallen haben". Reagan grinste nur breit, machte noch eine lässige Handbewegung und verschwand in seinen Teil der Airforce One. Ich erkundigte mich bei meinem älteren Kollegen, was er mit 'Lysakus' gemeint hatte und James klärte mich auf dem Rest des Fluges darüber auf, daß es eine National Security Decision Directive (NSDD 54 vom 02. September 1982) gäbe,wonach "US - Behörden", mit anderen Worten, Geheimdienste, diejenigen Strukturen in Osteuropa, die Glasnost und Perestrojka verinnerlicht haben beim Unterwandern der alten "stalinistischen" Warschauer Pakt-Herrschaft, unterstützen würden. In der DDR gäbe es auch inzwischen eine solche Truppe von Kollaborateuren.
"Lysakus", wie die Struktur wohl vom Amerikanischen Geheimdienst, der es ja immer mit kitschigen Code-Namen hat, bezeichnet wurde, war eine ca 2400 SED - Funktionäre umfassende mittlere Leitungsebene, die sich als eine Art innerparteiliche Oppositionsstruktur seit 1983, als Andropow erste Anzeichen für Glasnost und Perestroika erkennen ließ, organisiert hatte, erklärte mir James Markham. Er habe direkten Kontakt.
Unter anderem Schabowski und andere jüngere SED Funktionäre seien mit von der Partie. Manchmal trafen sich einige "Lysakus"-Mitglieder in den Räumen unter dem Hauptbahnhof und manchmal in der Akademie der Wissenschaften, um mögliche Reformvorhaben zu besprechen.
Wie ich erst nach der Wende erfuhr, als ich mit meinem SPIEGEL - Kollegen Steffen Uhlmann die Sache recherchierte, ahnte Mielke davon nichts. Erst im Mai 1989 als die gezielte Aufdeckung der manipulierten Kommunalwahlergebnisse verabredet wurde gelang es der STASI mitzuhören, wie sich einige "Lysakus"-Mitglieder auf sowjetischen Militärfrequenzen verabredeten. [...]


https://www.internetz-zeitung.eu/index.php/2604-lysakus-vom-mythos-des-9-november-1989

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