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UNTERWEGS AN DER FRONT: Kosatscha Lopan – Hier sollen 100 Einwohner gefoltert worden sein

· 22.09.2022 · 17:15:02 ··· ··· Thursday ·· 4 (4) WELT Nachrichtensender
Russland wird in mehreren besetzen Gebieten in der Ukraine Scheinreferenden durchsetzen. Entsprechende Versuche wurden offenbar auch in den jetzt befreiten Gegenden rund um Charkiw unternommen, wie WELT-Reporter Max Hermes berichtet.

In einem feuchten Keller hinter dem örtlichen Supermarkt im Dorf Kosatscha Lopan ist eine Ecke des Raumes mit Metallgestänge abgetrennt, bildet eine große Zelle. Schmutzige Schlafsäcke und Bettdecken liegen auf Styropor-Platten, wohl als Isolation gegen die Nässe gedacht, auf dem bloßen Erdboden. Zwei schwarze Eimer dienten als Toiletten. Ein paar Meter außerhalb der vergitterten Zelle stehen drei klapprige Stühle an einem Tisch, Zigarettenstummel und leere Schalen von Kürbiskernen übersäen den Boden um sie herum.

Ukrainische Stellen sagen, dass dies hier ein improvisiertes Gefängnis gewesen sei, in dem russische Kräfte Menschen misshandelten, bevor ukrainische Soldaten bei ihrer jüngsten Gegenoffensive durch das nordöstliche Dorf fegten. Kosatscha Lopan, dessen Rand weniger als zwei Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt ist, wurde am 11. September nach monatelanger russischer Besetzung befreit. Es liegt in der Region von Charkiw, wo dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge seit dem hastigen Abzug der Russen mehr als zehn solcher «Folterkammern» entdeckt worden sind.

Die Angaben darüber, was in dem Raum in Kosatscha Lopan geschah, konnten bislang nicht unabhängig bestätigt werden. Nach einer Mitteilung der regionalen Staatsanwaltschaft betrieb eine von den russischen Besetzern gebildete örtliche Polizeieinheit das Gefängnis, in dem Folterwerkzeuge sichergestellt worden seien. Von der Anklagebehörde veröffentlichte Fotos zeigten ein russisches Militärtelefon mit zusätzlichen Drähten und daran befestigen Krokodilklemmen. Ukrainische Offizielle werfen russischen Kräften vor, diese Telefone aus der Sowjetära als Stromquelle zu nutzen, um Gefangene bei Verhören mit Elektroschocks zu quälen.

In seiner abendlichen Rede an die Nation am Samstag erwähnte Selenskyj einen weiteren Ort am Bahnhof in Kosatscha Lopan, an dem ein «Raum zur Folter» und Folterwerkzeuge entdeckt worden seien. AP-Journalisten sahen die erste, aber nicht die zweite genannte Zelle. Selenskyj verglich die Russen mit den Nazis im Zweiten Weltkrieg. «Und sie werden sich auf die gleiche Weise verantworten, auf den Schlachtfeldern und in Gerichtssälen», sagte er.

In mehreren befreiten Gebieten sind Grabstätten entdeckt worden,  ukrainischen Offiziellen zufolge allein über 440 Gräber in der Stadt Isjum. Nach Angaben von Selenskyj liegen dort sowohl die Leichen von Zivilisten, darunter Kinder, als auch von Soldaten. Die Körper hätten Spuren eines gewaltsamen Todes aufgewiesen, in einigen Fällen möglicherweise von Folter. Auch in Kosatscha Lopan sucht eine Mannschaft nach Gräbern mit möglichen Opfern von Misshandlungen in dem Gefängnis, wie ihr Leiter Witalij schildert. Aus Sicherheitsgründen wollte der Nationalgardist nur seinen Vornamen genannt haben.

Das Team birgt in der Gegend auch Leichen, die noch auf dem Schlachtfeld liegen -  auf Äckern oder auch in ausgebrannten Panzern, da, wo die Männer gefallen sind, als die ukrainischen Soldaten in ihrer Gegenoffensive die Invasoren bis über die Grenze nach Russland zurückdrängten. Aber Artillerie-Geschütze fliegen weiter pfeifend durch die Luft, abgefeuert von russischem Territorium, schlagen dumpf und mit schwarzen Rauchschwaden auf ukrainischem Gebiet ein.

Trotz des Beschusses schlängelt sich eine kleine Gruppe von Soldaten einen zerfurchten schlammigen Pfad entlang, dorthin, wo ein toter ukrainischer Kämpfer liegt. Eine Drohne, die nach Leichen und flachen Gräbern sucht, hat ihn entdeckt. «Es ist ein Risiko. Wir setzen stets unser Leben aufs Spiel, und jeden Augenblick könnte ein Geschoss von russischem Territorium kommen», sagt Witalij.

#ukraine #russland #krieg

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