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SCHOCK AM NATIONALFEIERTAG: Viele Tote bei Schießerei in Vorort von Chicago
WELT Nachrichtensender Schüsse bei einer Parade in einem Vorort von Chicago überschatten den Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten an diesem Montag. Mindestens Sechs Menschen wurden tödlich getroffen und 24 weitere nach Angaben der Polizei von Highland Park in Krankenhäuser gebracht. Sie fahndete nach einem Verdächtigen. Hunderte Zuschauer flohen, einige blutüberströmt.
Der «Fourth of July» ist in den USA ein Tag, an dem sich die Menschen treffen, zu Umzügen und Paraden gehen und die amerikanische Demokratie feiern. Präsident Joe Biden erklärte, der 4. Juli sei «ein heiliger Tag in unserem Land - eine Zeit, die Güte unserer Nation zu feiern, der einzigen Nation auf der Erde, die auf einer Idee gegründet ist: Dass alle Menschen gleich sind.» In seinem Feiertagstweet fügte er hinzu: «Täuscht euch nicht, unsere besten Tage liegen noch vor uns.»
Doch die Szenen in Chicago standen im scharfen Kontrast zu dieser Zuversicht, die vorher trotz vieler politischer Turbulenzen und Unruhen entlang der Paradestrecken im Land zu spüren war. Ohnehin überschattet wurde der Festtag von andauernder Polizeigewalt gegen Schwarze, der Aufarbeitung des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021, den umstrittenen Entscheidungen des höchsten Gerichts zu Abtreibung und Waffen. Trotz dieser Probleme und Bruchlinien durch Politik und Gesellschaft herrschte doch das Gefühl vor: Die amerikanische Demokratie überlebt.
Finanzministerin Janet Yellen erinnerte in einer Zeremonie in Mount Vernon, bei der 52 Menschen aus 42 verschiedenen Ländern eingebürgert wurden, an die Tradition der USA als Einwanderungsland. «Einwanderer stärken das Arbeitskräftepotenzial, und, in dem Prozess, helfen sie der Widerstandsfähigkeit und Vitalität unserer Wirtschaft», sagte sie in einem für die Zeremonie vorbereiteten Redetext.
Der Historiker Eli Merritt von der Vanderbilt University sagte, es gebe immer etwas, «was uns spaltet oder vereint». Die Untersuchung des Kapitolsturms vom 6. Januar sei eine Gelegenheit, sich hinter die demokratischen Institutionen zu stellen, und es sei ermutigend, dass zumindest einige Republikaner die Arbeit des Ausschusses unterstützten, der die Rolle des abgewählten Präsidenten Donald Trump klären will.
«Moralischer Mut ist ein Ort für Amerikaner, Hoffnung zu platzieren, die Bereitschaft, für das, was richtig und wahr ist aufzustehen, trotz negativer Konsequenzen für sich selbst», erklärte Merritt. «Das ist ein entscheidender Klebstoff der konstitutionellen Demokratie.»
#polizei #chicago #parade
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