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(Doku in HD) Aktenzeichen A - Z - Streitfälle am Frankfurter Amtsgericht
🎞️ · 11.03.2017 · 16:20:38 ··· Samstag ⭐ 209 🎬 31377
📺 DokuLiebhaber
🎬 · 11.03.2017 · 16:20:38 ··· Samstag
😎 · 03.07.2024 · 15:40:29 ··· MiTTwoch
"Dieter K. steht die Wut ins Gesicht geschrieben: ""Ich warte jetzt fast zwei Jahre. Meine Mutter ist schwerstkrank, und hier wird auf Zeit gespielt! Der will die Situation schamlos ausnutzen!"" Er spricht von seinem Mieter, dem er Ende 2010 gekündigt hat. Der weigert sich auszuziehen, und das, obwohl Dieter K. die kleine Einliegerwohnung dringend braucht. Er will dort eine Pflegekraft für seine Eltern unterbringen. Die wohnen im selben Haus, sind weit über 80 und recht gebrechlich.
Erst neulich ist die Mutter auf dem Weg zur Toilette gestürzt und hat sich zwei Rippen gebrochen. Ein Pflegeheim kommt für das alte Ehepaar nicht in Frage. Der Sohn aber schafft es nicht mehr alleine, er braucht die kleine Wohnung für die Pflegekraft. Deshalb hat er seinen Mieter verklagt. Ein klarer Fall von Eigenbedarf? Richter Frank Füglein hat eine Ortsbegehung anberaumt, und in zwei Tagen verkündet er sein Urteil.
Richter Füglein arbeitet am Amtsgericht Frankfurt, einem der größten in Deutschland. Alle sechs Minuten geht eine neue Zivilklage ein. Dazu addieren sich noch die Strafsachen - von Geschwindigkeitsüberschreitungen, die mit einer kleinen Geldbuße bestraft werden, bis hin zu Prozessen am Schöffengericht, wo für Gewaltverbrechen bis zu vier Jahre Gefängnisstrafe verhängt werden können. Zirka 22.000 Zivilprozesse und mehr als 7.000 Strafsachen werden hier pro Jahr erledigt.
Wie die von Maik F.: Er ist der fahrlässigen Körperverletzung angeklagt. Und der Elektrikermeister gibt zu, dass er schuld ist. Er hätte die Baustelle besser absichern müssen. Hat er aber nicht. Deshalb stürzte ein Kollege drei Meter tief durch ein Loch und verletzte sich schwer. Nicht ganz so schwer allerdings, wie der Mann später behauptete, sagt Maik F.. Jetzt drohen Maik F. nicht nur horrende Schmerzensgeldzahlungen. Die größte Sorge des 30-Jährigen ist eine andere: ""Wenn man sich irgendwo bewerben will, und die sehen im polizeilichen Führungszeugnis ""Körperverletzung"", ist für mich klar, dass ich raus bin. Und der andere sieht wahrscheinlich nur seinen Vorteil und nicht, was er im Hintergrund damit anrichtet."" Jetzt zittert er seiner Verhandlung entgegen. Zwei endlose Wochen noch.
""Eine Lösung ist immer besser ist als ein Urteil"", sagt Zivilrichter Füglein. ""Im Zweifel verliert einer voll bei dem Urteil, einer gewinnt voll - und man kann sich danach nicht mehr in die Augen sehen. Wenn man aber noch miteinander zu tun hat, da macht's doch immer Sinn, die Leute gehen irgendwie einen Schritt aufeinander zu und treffen sich irgendwo in der Mitte. Da gibt's keinen Verlierer, keinen Gewinner, und man kann normal miteinander weiterleben."" Doch oft genug versuchen die Richter vergeblich zu vermitteln. Dann müssen sie entscheiden, wer recht hat."
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