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UKRAINE-KRIEG: Geschätzt 100.000 Menschen auf der Flucht – Nachbarländer bereiten Aufnahme vor
WELT Nachrichtensender Die russische Armee ist bei ihrem Angriffskrieg auf die Ukraine bis in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen. Das ukrainische Verteidigungsministerium berichtete am Freitag von russischen «Saboteuren» im nördlichen Stadtbezirk Obolon. Außenminister Dmytro Kuleba sprach von «schrecklichen russischen Raketenangriffen» auf die Stadt mit knapp drei Millionen Einwohnern. Seit Beginn des Angriffs am Donnerstagmorgen wurden auf ukrainischer Seite nach offiziellen Angaben mehr als 130 Soldaten getötet. Aus Russland gab es zu Opfern zunächst keine Angaben.
Nach Schätzung der Vereinten Nationen sind inzwischen in der Ukraine schon 100 000 Menschen auf der Flucht. Die EU und die USA belegten Russland mit verschärften Sanktionen, verzichteten aber noch auf härteste Strafmaßnahmen. Trotz seiner großangelegten Attacke setzt Russland eigenen Angaben zufolge die Gaslieferungen über Pipelines durch die Ukraine nach Europa fort.
Putin hatte am Donnerstag nach monatelangem Truppenaufmarsch an den Grenzen eine Offensive aus verschiedenen Richtungen gegen das Nachbarland gestartet. Während Panzer in die ehemalige Sowjetrepublik vorstießen, gab es Luftangriffe im ganzen Land. In Kiew flüchteten die Menschen zum Schutz auch in U-Bahnhöfe.
Ungarn hat derweil den Schutzstatus für Menschen ausgeweitet, die vor der russischen Invasion in die Ukraine fliehen. Unterdessen bereiteten sich Staaten in Osteuropa auf die Ankunft ukrainischer Flüchtlinge an ihren Grenzen vor. Ungarn, das im Westen an die Ukraine grenzt, hat sich in der Vergangenheit deutlich gegen alle Formen der Migration positioniert. Das Land weigerte sich, Flüchtlinge und Asylsuchende aus dem Nahen Osten, Afrika und Asien aufzunehmen. In einem am Donnerstagabend veröffentlichten Dekret erklärte die ungarische Regierung jedoch, alle ukrainischen Bürger, die aus der Ukraine im Land einträfen sowie alle Bürger von Drittstaaten, die dort wohnten, hätten Anspruch auf Schutz.
Der für Angehörige von Drittstaaten geltende Abschnitt ermöglicht es Nicht-Ukrainern, etwa belarussischen Flüchtlingen mit Wohnsitz in der Ukraine, in der EU Schutz zu erhalten. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hatte erklärt, dass Ungarn in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine keine Rolle spielen werde, das Land werde aber Flüchtlinge aufnehmen, die an den Grenzen eintreffen.
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