FUSSBALL-REVOLUTIONÄR PELÉ: Treue und Bodenständigkeit "ein Teil seines Mythos" | WELT Talk
· 30.12.2022 · 18:45:00 ··· ··· Friday ·· 5 (5)
WELT Nachrichtensender FUSSBALL-REVOLUTIONÄR PELÉ: Treue und Bodenständigkeit "ein Teil seines Mythos"
Die brasilianische Fußballlegende Pelé ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Agent Joe Fraga. Pelé war seit 2021 wegen Darmkrebs behandelt worden. Die vergangenen Wochen verbrachte er im Krankenhaus. Nach Krankenhausangaben starb Pelé an multiplem Organversagen aufgrund des Krebses.
Pelé gilt als einer der besten Fußballspieler aller Zeiten. Er war dreifacher Weltmeister. Als 17-Jähriger wurde er bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Schweden 1958 dem internationalen Publikum bekannt. Damals war er der bislang jüngste Fußballspieler bei einer Fußball-WM. Im Finale schoss er für Brasilien zwei der fünf Tore gegen Schweden. 1962 bekam Brasilien wieder den Weltmeistertitel. 1970 kam wieder ein WM-Sieg. Diese WM war Pelés letzte.
Fußballfans weltweit erinnern sich an Pelé im gelben Trikot der brasilianischen Nationalmannschaft, mit der Nummer 10 auf dem Rücken. Ebenfalls in Erinnerung bleibt die Art und Weise, wie Pelé ein Tor feierte - mit einem Sprung, bei dem er seine rechte Faust hoch über seinen Kopf hielt.
Als Pelé einst die USA besuchte, um dem Fußball dort zu mehr Beliebtheit zu verhelfen, sagte der damalige US-Präsident Ronald Reagan zu ihm: «Mein Name ist Ronald Regan, ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Aber Sie müssen sich nicht vorstellen, weil jeder weiß, wer Pelé ist.»
Pelés gebürtiger Name ist Edson Arantes do Nascimento. Seinen Spitznamen Pelé bekam er einst, weil er den Namen eines Spielers mit dem Namen Bilé falsch ausgesprochen hatte.
Er kam in der Kleinstadt Três Corações im brasilianischen Staat Minas Gerais zur Welt. Um sich Fußballausrüstung leisten zu können, polierte Pelé einst Schuhe. Mit elf machte er mit seinem Fußballtalent auf sich aufmerksam. Sein erstes Spiel mit der brasilianischen Nationalmannschaft war 1956, als er 16 war.
Pelé ist auch für Schwarze in Brasilien von besonderer Bedeutung. Dort gilt er als der erste schwarze Nationalheld der Moderne. Über Rassismus sprach Pelé selten. Dennoch war er davon betroffen: Gegnerische Fans verglichen ihn rufend mit einem Affen.
«Er sagte, er würde niemals spielen, wenn er jedes Mal aufhören müsste, wenn er diese Rufe hörte», sagte die Pelé-Biografin Angelica Basthi. «Er ist wichtig für den Stolz von Schwarzen in Brasilien, wollte aber nie ein Fahnenträger sein.»
Nach dem Ende seiner Fußball-Karriere 1977 trat Pelé als Sonderbotschafter für die Vereinten Nationen in Erscheinung. 1995 wurde er in Brasilien außerordentlicher Minister für Sport. Er war erfolgreicher Unternehmer. Daneben war Pelé in Filmen und Seifenopern zu sehen. Er komponierte auch Songs.
Nach dem Auftreten gesundheitlicher Probleme reiste Pelé weniger häufig und war auch seltener in der Öffentlichkeit zu sehen. In seinen letzten Jahren zeigte er sich häufig im Rollstuhl. Seinen 80. Geburtstag verbrachte er mit wenigen Familienmitgliedern isoliert in einem Strandhaus.
Neben seinem Fußballerfolg hatte Pelé ein bewegtes Privatleben. Sein Sohn Edinho wurde wegen Drogenvorwürfen festgenommen. Pelé hat zwei uneheliche Kinder und fünf Kinder aus zwei verschiedenen Ehen.
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