die Bestie von Gevaudan, Pakt der Wölfe, True Crime, Mystery - GELÖST 🔎🔍
🎞️ · 23.06.2024 · 18:58:51 ··· Sonntag ⭐ 3 🎬 264
📺Gerald Hübner
🎬 · 23.06.2024 · 18:58:51 ··· Sonntag
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Die Bestie des Gevaudan (französisch Bete du Gevaudan) ist die Bezeichnung für ein Raubtier, dessen Angriffen in den Jahren 1764 bis 1767 im Gévaudan (Südfrankreich) und in angrenzenden Gebieten etwa 100 Kinder, Jugendliche und Frauen zum Opfer fielen. Das Gévaudan war eine dünn besiedelte historische Provinz im Zentralmassiv, seine Grenzen entsprachen weitgehend denen des heutigen Departements Lozere. Einige Historiker gehen davon aus, dass mehrere Tiere an den Angriffen beteiligt waren.
Die Bestie ... Über Größe, Aussehen und Verhalten der Bestie ist eine Fülle von Details überliefert. Die Größe des Tieres wurde oft mit der eines einjährigen Rindes verglichen, ein Trittsiegel war 16 Zentimeter lang. Der Körper der Bestie war vorn massiger als hinten, ihre Kopfoberseite war flach. Das Tier hatte oberseits rötliches, unterseits weißliches Fell, an den Flanken Flecken und entlang der Wirbelsäule einen dunklen Streifen. Das Fell am Vorderkörper war lang, die Bestie trug an Hinterkopf und Nacken einen Haarschopf, das Schwanzende war auffallend dick.
Die enorme Kraft der Bestie ist unter anderem dadurch belegt, dass sie auch erwachsene Menschen verschleppte, außerdem wurde anhand von Trittsiegeln ein Sprung von neun Meter Weite rekonstruiert. Die Bestie versteckte sich zwischen Ginster und Wacholder, hinter Feldsteinmauern sowie unter oder zwischen Felsen. Felsen und andere Erhebungen nutzte sie auch, um von dort das Geschehen in Tälern, auf Viehweiden und in Siedlungen zu beobachten. Flussufer nutzte sie als Leitlinien bei Streifzügen, Flüsse durchquerte sie schwimmend. Berühmt wurde ihre Flucht durch die Truyere, mit der sie einem gigantischen Aufgebot von Duhamel dirigierter Jäger entkam.
Die Bestie pirschte sich hinter einer Feldsteinmauer auf dem Bauch kriechend an Menschen heran oder tauchte überraschend aus einer anderen Deckung wie einem Gebüsch auf und stürzte sich im Sprung auf ihr Opfer. Häufig umkreiste sie eine Einzelperson oder eine Menschengruppe und attackierte das ausgewählte Opfer dann von hinten oder von der Seite zumeist in der Region von Kopf und Hals und richtete sich dabei manchmal auf die Hinterbeine auf. Bei einigen Angriffen schlug die Bestie ihr Opfer mit einem Prankenhieb zu Boden. Manche Opfer hielt sie mit einer Pranke am Boden fest. Hieb, - und Stichwaffen (Holzknüppeln, Lanzen, Beilen) wich sie äußerst wendig aus. Dennoch wurde sie immer wieder von Angriffsopfern, herbeieilenden Helfern und Jägern verletzt, mehrfach auch durch Bleikugeln und Schrot aus Musketen. Als sie bei Angriffen in Gewässernähe mit Lanzen verletzt worden war, rollte sie sich anschließend im Wasser.
Als Tötungsstrategie ist das Erdrosseln von Opfern belegt. Oft zerbiss die Bestie als Erstes den Hals und trank aus der Halsschlagader fließendes Blut, bevor sie andere Körperteile fraß oder verschleppte. Mehrfach wurde mitgeteilt, Leichen seien „blutleer“ gewesen; man vermutete deshalb irrtümlich, die Bestie „sauge“ Blut. Man beobachtete die Bestie dabei, wie sie nicht nur von ihren Opfern, sondern auch vom Boden Blut aufleckte. Die Bestie verschlang in einigen Fällen innerhalb weniger Minuten große Teile des Körpers eines menschlichen Opfers, in zwei Fällen hatte sie die einige Tage nach dem Angriff gefundenen Schädel ihrer Opfer vollständig von weichen Geweben gereinigt. Verschleppte Körperteile beziehungsweise Leichen wurden in manchen Fällen teilweise verscharrt aufgefunden.
Die Bestie kehrte zu Leichen zurück, die noch nicht geborgen worden waren, tat dies jedoch nicht, wenn Bewaffnete sich in Schussweite eines Todesopfers auf die Lauer legten. Mehrwöchige Versuche von Capitaine Duhamel, die Bestie durch bewaffnete Dragoner zu täuschen, die als Frauen verkleidet Kinder und Frauen auf Viehweiden begleiteten, schlugen fehl: Die Bestie tauchte nicht auf, attackierte jedoch am selben Tag, an dem die Täuschungsaktion beendet worden war, bei einem der Einsatzgebiete ein Kind. Mit Gift präparierte Leichen, die man am Fundort belassen hatte, rührte die Bestie nicht an. Die Rufe der Bestie wurden unter anderem als fürchterliches Bellen beschrieben.
Über Angriffe der Bestie auf Tiere ist wenig bekannt, sicher ist jedoch, dass sie sich in erheblichem Maß von Tieren ernährt haben muss. Schafe ignorierte sie in aller Regel, attackierte diese jedoch in einigen Fällen, etwa wenn sie ihr den Weg zu einem menschlichen Opfer versperrten, von ausnahmsweise getöteten Schafen fraß sie nicht, auch eine Ziege tötete sie, ohne davon zu fressen. Sie attackierte Pferde mit und ohne Reiter, indem sie auf Pferderücken sprang, einem Schwein trennte sie den Kopf ab.
Schließlich wurden über 9.000 Livres für die Ergreifung der Bestie ausgesetzt. Die Belohnung war eine sehr beträchtliche Summe, sie entsprach etwa dem Wert von 100 Pferden. Hypothesen zufolge sind die Beschreibungen von Größe, Erscheinungsbild, Verhalten, Lautäußerungen, Körperkraft und Trittsiegeln der Bestie eher der eines Löwen entsprechend als einem Wolf.
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