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#Stolzmonat, deutsche Sprache weltweit, in den Vereinigten Staaten 🔎🔍

🎞️ · 20.06.2024 · 03:43:07 ··· Donnerstag ⭐ 1 🎬 12 📺Gerald Hübner
🎬 · 20.06.2024 · 03:43:07 ··· Donnerstag
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Deutsche Sprache in den Vereinigten Staaten ... Deutsch war im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine der am häufigsten gesprochenen Sprachen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Heute ist Deutsch die zweithäufigste Sprache in South Dakota und North Dakota. Die übergroße Mehrheit der deutschstämmigen US Bürger versteht heute kein Deutsch, diese zählen sich aber weiterhin zu den Deutschamerikanern, die nach Volkszählungsergebnissen mit Selbstangabe zur Hauptabstammung mit knapp 50 Millionen die größte „ethnische Gruppe“ in den USA bilden, noch vor den irisch- oder englischstämmigen Amerikanern. Erklären lässt sich dies aus der Tatsache, dass die Deutschen im Verlauf mehrerer Jahrhunderte in verschiedenen Wellen und zu verschiedenen Orten eingewandert sind, und dass es zwischen den Migrationszielgebieten wenig Kontakte gab, die zwischen den Enkelkindern der Migranten an der Ostküste und den frisch angekommenen Migranten auf der Prärie gepflegt wurden. Außerdem wurde die Muttersprache im Zusammenhang mit den beiden Weltkriegen bewusst zurückgedrängt.

Es gibt eine weit verbreitete Legende, der zufolge Deutsch beinahe zur offiziellen Landessprache in den USA geworden wäre. Demnach wäre im Kongress eine diesbezügliche Abstimmung mit nur einer Stimme Mehrheit für Englisch, nämlich durch die Stimme des Deutsch-Amerikaners Frederick Muhlenberg (1750–1801), ausgefallen. Im Kongress gab es aber nie einen diesbezüglichen Vorschlag; bekannt ist lediglich eine 1794 an das Repräsentantenhaus gerichtete Petition deutscher Farmer aus Virginia, ein kostenfrei verteiltes Heft mit Gesetzestexten und Verordnungen in die deutsche Sprache zu übersetzen. Das Repräsentantenhaus befasste sich mit dieser Petition aber nicht, der bilinguale Muhlenberg verweigerte die Unterstützung mit der Begründung, je schneller die Deutschen Amerikaner würden, desto besser.

Im 19. Jahrhundert nahm die deutschsprachige Presse an Bedeutung und Ansehen zu, was zum Entstehen einer Reihe weiterer deutschsprachiger Zeitungen beitrug. Im Jahre 1900 wurden von 18.226 Zeitungen in den USA 613 (3,4 %) in deutscher Sprache herausgegeben, mehr als in jeder anderen Sprache außer der englischen. Während des Ersten Weltkrieges mussten jedoch viele von ihnen ihr Erscheinen wegen mangelnder Leserschaft einstellen.

Der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg 1917 bewirkte schnell eine stark anti-deutsche Haltung in der amerikanischen Öffentlichkeit. Deutschamerikaner, insbesondere Einwanderer, wurden der Parteinahme für das Deutsche Reich beschuldigt. Deutsch zu sprechen, galt als unpatriotisch. Viele Familien anglisierten in dieser Zeit ihren Familiennamen (zum Beispiel von Schmidt zu Smith, Schneider zu Taylor, Müller zu Miller/Muller, Albrecht zu Albright usw.), fast alle schränkten den Gebrauch der deutschen Sprache stark ein. Viele Staaten verboten den Gebrauch von Deutsch in der Öffentlichkeit und den Sprachunterricht. Nachdem in Ohio, Iowa und Nebraska der Deutschunterricht selbst in Privatschulen verboten worden war.

Insgesamt sind die Deutsch Amerikaner sehr gut integriert, der Gebrauch der deutschen Sprache ist in den USA drastisch zurückgegangen. Nach der letzten Volkszählung (2000) haben 1.382.610 Personen angegeben, zu Hause Deutsch anstatt Englisch zu sprechen. Nur in einigen Glaubensgemeinschaften wird im täglichen Leben noch Deutsch bzw. ein deutscher Dialekt wie beispielsweise das Plautdietsch (eine Varietät des Niederdeutschen) gesprochen.

Letztlich bleiben von der deutschen Sprache in Nordamerika nicht mehr als Lehnwörter und die Familiennamen. Die Mehrzahl der aus dem Deutschen ins amerikanische Englisch übernommenen Wörter hat mit Essen und Trinken zu tun, zum Beispiel Delikatessen (deli shops sind Feinkostläden), Sauerkraut, Schnitzel, Bratwurst oder Schnaps. Aber es sind auch einige dabei, die Zeugnis ablegen von dem deutschen Beitrag zur kulturellen Entwicklung der neuen Heimat. Zum Beispiel fest in Wörtern wie songfest oder das weit verbreitete Octoberfest, und kindergarten für die allgemein eingeführte Vorschule, sowie hausfrau für eine besonders fleißige Haushälterin.

Weil sich die Deutschen überwiegend in bereits besiedelten Gegenden niederließen, entstanden auch Ortsneugründungen mit deutschen Namen. Durch offizielle Namensänderungen während des Ersten Weltkrieges und durch Eingemeindung wurde die Zahl der deutschen Ortsnamen verringert. Viel häufiger sind noch deutsche Familiennamen zu finden, obwohl immer wieder Namen geändert und der englischen Rechtschreibung angepasst wurden.

In Deutschland lernen etwa sechs Millionen Schüler auf weiterführenden Schulen Englisch als Fremdsprache. An amerikanischen Schulen lernen ca. 375.000 Schüler Deutsch, es ist die dritt populärste Fremdsprache nach Spanisch und Französisch.

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