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FLÜCHTLINGSKRISE: Situation außer Kontrolle! Berittene US-Grenzschützer jagen Migranten I WELT News

WELT Nachrichtensender
FLÜCHTLINGSKRISE: Situation außer Kontrolle! Berittene US-Grenzschützer jagen Migranten I WELT News

Videos und Fotos von Flüchtlingen aus Haiti, die von berittenen US-Grenzern gejagt werden, haben in den USA für Empörung gesorgt. Die Bilder seien "schrecklich", sagte Vizepräsidentin Kamala Harris. "Ein Schandfleck für unser Land", so der Kommentar der Abgeordneten im Repräsentantenhaus, Alexandria Ocasio-Cortez. Es sei "herzzerreißend", so die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi. Alle Flüchtlinge müssten "nach dem Gesetz und mit Anstand" behandelt werden.

Mehrere Bürgerrechtsbewegungen haben die Behandlung der Haitianer in einem Brief an US-Präsident Joe Biden verurteilt. Die Aufnahmen zeigen, wie berittene weiße Grenzbeamte schwarze Flüchtlinge einkesseln und versuchen, sie auf mexikanisches Terrain zurückzudrängen. Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas, der Anfang der Woche den Grenzort Del Rio besuchte, in dessen Nähe sich die Jagdszenen ereignet hatten, kündigte inzwischen eine offizielle Untersuchung der Vorfälle an.

In der 35.000 Einwohner zählenden Kleinstadt haben sich rund 15.000 Haitianer unter eine Brücke geflüchtet, um Schutz vor der sengenden Sonne zu suchen. Die Versorgungslage sei verheerend, berichten Hilfsorganisationen. Die US-Regierung will das Camp bis Ende der Woche auflösen und hat damit begonnen, Haitianer zurück in ihre Heimat zu fliegen.

Die Haitianer haben nach mehreren Naturkatastrophen große Probleme, in ihrer Heimat zu überleben. Nach Angaben der US-Zoll- und Grenzbehörde CBP sind in den vergangenen elf Monaten rund 30.000 Haitianer in den USA angekommen. Die US-Regierung steht wegen ihrer Flüchtlingspolitik unter Druck. Präsident Biden hatte in der Vergangenheit zunächst eine Abkehr von der rigiden Linie seines Vorgängers Donald Trump angekündigt. Allein im vergangenen Monat kamen mehr als 200.000 Asylbewerber an der Südwestgrenze der USA an und erhöhten damit die Gesamtzahl im laufenden Steuerjahr auf mehr als 1,5 Millionen Migranten und Flüchtlinge.

UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi äußerte sich unterdessen schockiert über die Lage der haitianischen Migranten nahe Del Rio und die Pläne zu ihrer Abschiebung. Solche Massenabschiebungen ohne Prüfung individueller Schutzansprüche stünden in Widerspruch zu internationalem Recht, hieß es in einer Erklärung Grandis (Dienstagabend). Die USA müssten unverzüglich ihre seit März 2020 bestehende Praxis aufgeben, aus Gründen des Pandemieschutzes Asylsuchende abzuwehren.

#usa #flüchtlinge #haiti

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