Schloss Schlettau und die Sammlung „Erzgebirgische Landschaftskunst“ 🔎🔍
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📺So geht sächsisch.
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Vom Glühen der Landschaften
Schloss Schlettau und die Sammlung „Erzgebirgische Landschaftskunst“
Sanfte, von der Sonne geküsste Hügelkuppen, gesäumt von sattgrünen Wäldern, hier und da pittoreske Kleinstadt- und Naturlandschaften, durchflossen von munter plätschernden Bächen und Flussläufen. Eine natürliche Landschaft. Eine gesunde Landschaft. So scheint es. Es ist ein kraftvolles und gleichwohl besinnliches Wechselspiel von Eindrücken, die man sammelt, wenn man sich auf den Weg durch das obere Erzgebirge gen Schlettau begibt. Angekommen in der rund 2.500 Seelen fassenden Gemeinde, die ihr Entstehen der Errichtung eines hochmittelalterlichen Wegekastells am Zusammenfluss der „Roten Pfütze“ und der Zschopau zu verdanken hat, scheinen allen Straßen und Gassen hin zum Schloss des Ortes zu fließen. Das Ensemble mit Schloss, Herrenhaus und Park offenbart äußerlich nur noch wenig vom einst trutzigen Charakter, den es als Kastell einst besaß. Bis heute konserviert das Schloss historisch wertvolle Schätze, die es zu entdecken gilt.
Beim Wandeln durch die altehrwürdigen Mauern durchstreift man zunächst das vorgelagerte Herrenhaus. Im hier eingerichteten Geschichtszimmer sowie in den Kellergewölben erfährt man allerhand Wissenswertes. Etwa über den einstigen Besitzer des Kastells und der umliegenden Herrschaft Günther von Crimmitschau († nach 1270), über seine Nachfolger bis in die 1930er Jahre hinein, über das Leben der einstigen Burgbesatzungen sowie über den Umbau des Kastells zum Schloss durch die Zisterziensermönche der Abtei Grünhain, deren Äbte ab 1413 Herren der Anlage waren und um 1500 begannen den Palas des Kastells zum frühneuzeitlichen Schloss umzugestalten. Den Rundgang durch das Herrenhaus schließt ein Blick in die Posamentenwerkstatt ab. Posamente sind im Übrigen kunstvolle und aufwändig geknüpfte Textilgeflechte, die als Zierrat unter anderem für heimisches Mobiliar dienen und deren Herstellung im Erzgebirge seit 450 Jahren im Erzgebirge verwurzelt ist. Nach dem Besuch des Herrenhauses gelangt man in das Schloss und entdeckt nach Schloss- und Weinkeller zahlreiche Portraits ehemaliger Bewohner sowie Gemälde naher Ortschaften und Landmarken. Man durchstreift den großen historistischen Rittersaal aus der Zeit von 1888 bis 1909, eine eigens für die kleinen Baumeisterinnen und Baumeister eingerichtete Schlosskammer, eine Ausstellung zur Wald- und Wildgeschichte der Region und gelangt bis hinein in das Zeitalter der Industrialisierung, an deren Ende das Schloss seine Funktion als repräsentatives Wohngebäude verlor und sich zum Museum wandelte.
Seinen „neuesten“ Schatz birgt das Schloss in seinem Obergeschoss: Die 2003 gegründete und seit 2013 durch die »KohleWelt – Museum Steinkohlenbergbau Sachsen in Oelsnitz/Erzgebirge« betreute Sammlung „Erzgebirgische Landschaftskunst“, welche ihren großen Bestand mittels wechselnder Sonderpräsentationen der Öffentlichkeit zugänglich macht. Die Sammlung bewahrt das künstlerische Erbe der Region und ist ein wahres Kleinod und eine Bereicherung der sächsischen Museums- und Kunstlandschaft. Das Erzgebirge sowie dessen stark durch die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur geprägte Entwicklung sind die alles verbindenden Sujets der Sammlung. Generationen von Künstlern haben sich mit der Geologie, dem hiesigen Klima, der vielfältigen Vegetation, dem jahrhundertelangen Bergbau, den hier ansässigen Industrien und den Menschen der Region auseinandergesetzt. Hieraus entstand über viele Jahrzehnte ein enormer Komplex von mannigfaltigen Kunstwerken. So umfasst der Sammlungsbestand mittlerweile ca. 3.000 Werke von mehr als 150 Künstlerinnen und Künstler verschiedener Generationen und spiegelt unterschiedlicher Genres wider. Neben Malereien, Grafiken, Zeichnungen, Drucken und Fotografien sind Plakatkunst, Plastiken und Installationen anzutreffen. Nachlässe von Künstlern wie Carl-Heinz Westenburger (1924 – 2008), Rudolf Manuwald (1916 – 2002), Friedrich Näser (1903 – 1998) oder Kurt Teubner (1903 – 1990) tragen ebenso zum Facettenreichtum der Sammlung bei wie auch die Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler wie Petra Ehrlich (*1955), Angelika Zwarg (*1959), Katrin Baumann (*1965) und Peter Piek (*1981). Die Präsentationen lassen geneigte Besucherinnen und Besucher durch die Augen der Kunstschaffenden blicken und die als bekannt geglaubten Landschaften des Erzgebirges aus ungeahnten Perspektiven, in naturalistischen aber auch abstrakten Darstellungen, neu entdecken. Stets spürbar ist der Einfluss des Menschen auf jene Landstriche und Orte, die in den Bildern und Objekten festgehalten wurden. Trotz des Faktors Mensch hat die Landschaft des Erzgebirges ihre Natürlichkeit und ihr innewohnendes Glühen erhalten. Die Sammlung „Erzgebirgische Landschaftskunst“ im Schloss Schlettau beweist dies eindrucksvoll.
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