SCHWERER SCHLAG FÜR MULLAH-REGIME: Killer-Kommando tötet Irans Top-Atomwissenschaftler
· 27.11.2020 · 21:17:55 ··· ··· Friday ·· 5 (5)
WELT Nachrichtensender Der iranische Atomwissenschaftler Mohsen Fachrisadeh ist nach amtlichen Angaben bei einem Überfall getötet worden; die Regierung in Teheran sprach von einem Attentat. Der Wissenschaftler, der nach israelischen Angaben Anfang der 2000er Jahre das militärische Atomprogramm Amad (Hoffnung) im Iran geleitet hatte, sei am Freitag von Terroristen ermordet worden, berichtete das Staatsfernsehen. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sagte, er gebe ernste Hinweise auf eine Beteiligung Israels und sprach von Staatsterrorismus. Israel lehnte einen Kommentar ab.
Die halbstaatliche Nachrichtenagentur Fars berichtete, Fachrisadehs Auto sei in Absard beschossen worden, einer kleinen Stadt östlich von Teheran, wo es zahlreiche Wochenendhäuser für die iranische Elite gibt. Zeugen hätten eine Explosion und Schüsse gehört.
Dem Staatsfernsehen zufolge wurde Fachrisadeh in ein Krankenhaus gebracht, wo ihm die Ärzte aber nicht mehr helfen konnten. Es zeigte im Internet Bilder einer gesperrten Straße. Auf Fotos und Videos waren ein Auto mit Einschusslöchern in der Windschutzscheibe und eine Blutlache auf der Straße zu sehen. Laut Fars wurden mehrere weitere Personen verletzt, unter ihnen Leibwächter des Wissenschaftlers.
Israel und der Westen haben den Vorwurf erhoben, dass es sich bei dem von Fachrisadeh geleiteten Amad-Programm um ein militärisches Vorhaben gehandelt habe, bei dem untersucht worden sei, ob im Iran eine Atomwaffe gebaut werden könne. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA endete das Amad-Programm Anfang der 2000er Jahre. Teheran beharrt seit langem darauf, dass sein Atomprogramm friedlichen Zwecken diene.
Sarif twitterte: «Terroristen haben heute einen wichtigen iranischen Wissenschaftler getötet. Diese feige Tat - mit ernstzunehmenden Anzeichen einer Rolle Israels - macht die verzweifelte Kriegstreiberei der Täter deutlich.» Der Iran rufe die internationale Gemeinschaft und besonders die EU auf, «mit ihrer schändlichen Doppelmoral aufzuhören und diesen Akt staatlichen Terrors zu verurteilen».
Der Kommandeur der einflussreichen iranischen Revolutionsgarde, Hossein Salami, schrieb auf Twitter: «Atomwissenschaftler zu ermorden, ist der gewaltsamste Kurs, um uns vom Erreichen moderner Wissenschaft abzuhalten.»
Hossein Deghan, Berater des obersten iranischen Führers Ajatollah Ali Chamenei, beschuldigte Israel direkt und drohte den Verantwortlichen. «In den letzten Tagen des politischen Lebens ihres zockenden Verbündeten versuchen die Zionisten, den Druck auf den Iran zu verstärken und zu erhöhen, um einen kompletten Krieg zu führen», twitterte er, offenbar mit Bezug auf US-Präsident Donald Trump. «Wir werden wie ein Blitzschlag auf die Mörder dieses unterdrückten Märtyrers herabkommen und sie ihre Taten bedauern lassen.»
Israel wird seit langem beschuldigt, iranische Atomwissenschaftler zu töten. Vor knapp zehn Jahren wurde der Nuklearspezialist Madschid Schahriari ermordet, wofür der Iran Israel verantwortlich gemacht hat. Parallel zu solchen Anschlägen zerstörte der Computervirus Stuxnet im Iran Zentrifugen zum Anreichern von Uran. Er soll von Israel und den USA entwickelt worden sein.
Inzwischen überwachen IAEA-Inspektoren im Rahmen des Atomvertrags zwischen Iran, den fünf UN-Vetomächten und Deutschland Atomanlagen in der Islamischen Republik. Israel wirft dem Iran vor, sein Atomwaffenprogramm dennoch weiter voranzutreiben. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte 2018, Fachrisadeh habe dies so angelegt. «Merken Sie sich diesen Namen», sagte er damals.
Trump leitete einen Tweet des israelischen Journalisten und Geheimdienstexperten Jossi Melman weiter, der den Mord als großen psychologischen und professionellen Schlag für den Iran wertete.
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