Ukraine: Mindestens 10 Tote durch russischen Angriff auf Kramatorsk | DW Nachrichten 🔎🔍
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Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Kramatorsk im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens zehn Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt worden. Acht Menschen seien lebend aus den Trümmern gerettet worden. Es werde angenommen, dass mindestens drei weitere eingeschlossen seien. Unter den Toten sei auch ein Kind, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Die Geschosse hatten unter anderem ein Restaurant im Stadtzentrum getroffen, das bei Journalisten und Militärangehörigen beliebt war. Dort hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs viele Zivilisten aufgehalten, erklärte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko. Rettungskräfte suchen laut Behörden unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten.
Unter den Verletzten in dem Restaurant sind auch der prominente kolumbianische Schriftsteller Hector Abad Faciolince, der ehemalige Friedensbeauftragte des südamerikanischen Landes, Sergio Jaramillo, sowie die ukrainische Autorin Victoria Amelin. Dies berichtete die kolumbianische Tageszeitung "El Tiempo". Bei der russischen Attacke hätten zudem zwei Journalistinnen Verletzungen erlitten.
Kreml-Sprecher: Wir greifen nur militärische Objekte an
Russland greift nach eigenen Angaben in der Ukraine nur militärische Ziele an und keine zivilen. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow reagiert mit der Aussage vor der Presse auf Fragen nach dem Beschuss eines voll besetzten Restaurants in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk. "Angriffe werden nur auf Objekte ausgeführt, die in irgendeiner Weise mit der militärischen Infrastruktur verbunden sind", sagt Peskow.
Neben dem Restaurant wurden Wohnungen, Geschäfte, Autos und eine Post sowie weitere Gebäude bei dem Angriff beschädigt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Kramatorsk hatte vor dem Krieg 150.000 Einwohner und ist die letzte Großstadt unter ukrainischer Kontrolle im Osten des Landes. Sie liegt etwa 30 Kilometer von der Front entfernt.
Angriff auf Tschonhar-Brücke erschwert Nachschub
Der ukrainische Raketenangriff auf die wichtige Tschonhar-Brücke zu der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat nach Informationen britischer Geheimdienste den russischen Nachschub erschwert. "Die vorübergehende Schließung der Route hat dazu geführt, dass lebenswichtige russische Logistiktransporte mindestens 50 Prozent länger gedauert haben, um über andere Strecken die Front zu erreichen", teilte das britische Verteidigungsministerium in London mit. Vermutlich hätten die russischen Besatzungsbehörden bereits innerhalb von 24 Stunden nach dem Angriff am frühen Morgen des 22. Juni eine Pontonbrücke als Ersatz errichtet.
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